Anarchoblues aus Australien. C.W. Stoneking plärrt hier den Soundtrack zu seinem eigenen Roadmovie. Die Ein-Mann Kapelle trägt einen großen Hut, welcher hinsichtlich der Ozonschicht über Australien nicht ungelegen scheint, vielmehr jedoch zum Countrystyle dazu gehört. Für mich ist er eine Art Tom Waits des Underground Blues’. Wenn Mr. Stoneking mal Musiker mit merkwürdigen Instrumenten braucht, holt er sie sich von der Straße. Auf „King Hokum“ findet man alte Musikgeräte wie wie Banjo, olle Flaschen und Trompeten. Aber denkt jetzt nicht, das wär ein fetter Sound. Nee, vielmehr trägt der Mann mit dem runden Kopf seine kleinen Geschichtchen alleine vor, die alten Instrumente kringeln sich eher drum herum. Eindrucksvoll spartanisch setzt er seine Geschichtchen um. Bei dem Schmuddelliedchen „You Took My Thing And Put It In Your Place“ wird anfangs geschnarcht. Hier singt er ein Duett mit Kristy Fraser. Weils an Weihnachten alleine etwas langweilig wär, wird auch auf der 20er Jahre Nummer „On a Christimas Day“ zweistimmig gesungen. Der Klang seiner Stimme erinnert manchmal an Helge Schneider und quer durch den Sound fährt schon mal ne Eisenbahn. Irgendwie leiert der arme seine Songs so runter, dass ich mich am Ende der Scheibe direkt ausgelaugt, ausgequetscht fühle, wie ein alter grüner Waschlappen.

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