BAND: ANNE CLARK
ALBUM:

LABEL: netMusicZone / Rough Trade - VÖ: 26.09.08
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Zuletzt aktualisiert am: 10. November 2008
„There's nothing going on but the rain in the night“ – Anne Clark, Meisterin des virtuos tiefgekühlt-melancholischen, fast depressiven, eisbonbonblauen Elektroklangs. Mit tiefsinnig vorwurfsvoller und hellen, irgendwie immer dünn wirkenden und doch mächtigen Stimme, meldet sich die Künstlerin nach einem Jahrzehnt mit 12 neuen Songs zurück. Der Welt des Sprechgesangs ist sie treu geblieben; das neue Album führt den Weg fort, der schon in den 1980ern ihr musikalisches Markenzeichen war. Natürlich ist eine Entwicklung erkennbar. Zugegeben – irgendwie war mir Anne Clarks Stimme früher immer etwas suspekt. Heute wirkt sie auf mich - wie eh und je von Tiefen menschlicher Abgründe erzählend, aber auch Meinung zu aktuellen politisch-gesellschaftlichen Themen kund tuend, um einiges weicher, gelöster. Und – ihre Message kommt mehr denn je an. Die Wut im Bauch der frühen Jahre scheint einer gewaltigen Gelassenheit und/oder inneren Ruhe gewichen zu sein, die – lässt man sich darauf ein – einen mit fast hypnotischer Wirkung in ihren Bann zieht. Bei mir hat es zumindest funktioniert. Abgesehen davon sind die Songs wie immer sehr vielseitig. In der Mehrzahl werden Elektroklänge mit denen akustischer Instrumente vereint und dabei die sphärische Wirkung des einzelnen Instruments bis zur absoluten Vollendung ausgekostet. Von traurig bis düster, von chillig, warm, kalt bis vorwurfsvoll – es haut mich immer wieder um, wie Anne Clark mit einfach strukturierten Songs große Gefühle musikalisch verbildlichen kann.
Boedy.
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