Puh, wie soll ich bei dieser Band anfangen? THE RANCORS existieren seit acht Jahren und haben bisher bis auf eine 7“ Vinyl keine Veröffentlichungen auf ihrem Konto stehen. Woran liegt das? Schlecht sind THE RANCORS aus der bayerischen Hauptstadt nicht. Live spielt die Band auch. Pech gehabt, oder einfach auf den richtigen Moment gewartet? Wie dem auch sei, nun ist das Baby auf der Welt und hört sinnigerweise auf den Namen “Weg!“. Warum „Weg“ - wo sie doch gerade da sind? So viele Fragen... dabei geht es hier doch um Musik. THE RANCORS spielen eine Mischung aus Streetpunk und Deutschpunk. Der Gesang ist auf Deutsch und Englisch, was sehr sympathisch ist und auch an die Bayern von WILDE 13 erinnert. Die deutschen Songs kommen mehr aus dem Bereich Deutschpunk und sind textlich teilweise der Fun–Ecke zuzuordnen. In diesem Zusammenhang fällt der Song “Plattenbaudiscoqueen“ auf. Er zeigt, dass es auch im Westen Plattenbauten gibt, und das nicht zu knapp. Das Stück hat zwar eine Aussage, jedoch prallen hier Welten aufeinander. Welten, die der andere nicht versteht und nie verstehen wird. Das mag schade sein, aber mindert auf jeden Fall die Aussage des Songs. Die englischsprachigen Stücke bewegen sich größtenteils in klassischem Streetpunk mit Druck, aggressivem Gesang und Aussage. Die große Bandbreite der Songs dürfte der Tatsache geschuldet sein, dass die Band acht Jahre für diese Veröffentlichung gebraucht hat, in so langer Zeit sammeln sich einige Songs an. Insgesamt ist es eine sehr ordentlich Scheibe, die zeigt, dass München nicht nur aus Glitzer und reichen Bonzen besteht. Sehr sympathisch.

Frank