Eine Inspiration zum fröhlichen Grübeln ist für mich das Debüt-Album von Pepi Ginsberg aus New York. Ich fing an, einen Bann zu entwickeln, schon beim ersten Durchhören des Werks. Nicht unbedingt weil sie eine glasklare, brillante Stimme hat. Es war was komplett eigenes und bezauberndes in ihrer Stimme. Außerdem hat die Künstlerin die Gabe, auch schöne Texte zu schreiben. Texte die inspirieren, aber einen nicht zum Traurigwerden einladen. Und die einen trotzdem mit der Realität konfrontieren. Sie selbst hat sich auch stark inspirieren lassen, es war bloß nicht in erster Linie die Musik, sondern ihre Großmutter, die als Widerstandskämpferin Holocaust Opfern half, nach Palästina zu kommen. Auch den Namen hat sie von ihrer Oma, was sie sympathisch macht. Musikalisch ist „Red“ ein wahres Kunststück. So klingen die Gitarren teilweise, als ob sie mit Effekten versehen wurden. Doch ohne, dass Effekte im Studio benutzt wurden. Bei den ersten Durchgängen achtet man aber gar nicht auf die benutzten Instrumente der Band, sondern richtet seine Aufmerksamkeit auf die Stimme und den Text. Also viel Spaß beim Hören, ohne ein einziges mal konsumieren zu müssen!

kottirolfolf