Seit November 2008 hat der Erfinder des Punkrock Acoustic sein erstes Die 18 Songs bestechen alle durch Wortwitz, Lässigkeit und Selbstironie. Schon das erste Stück ist eine wahre Perle, dann geht es munter weiter. Die nächsten drei Lieder haben einen starken Berlin–Bezug. Für einen Berliner sehr sympathisch packt Thilo die heißen Eisen an. Bei “Ich komm aus Berlin“ schimpft er augenzwinkernd auf all die Zugezogenen, die hier ihr Leben neu beginnen wollen und trotzdem immer eines bleiben: Leute vom Dorf. Herrlich die Zeile “Beginnt Ihr mal schön von vorn. Ich bin sogar hier geboren“. Danach kommt mit “Ich tanz keinen Pogo mehr“ eine Ballade, die jeder 30-jährige absolut nachvollziehen kann. Thilo singt über Orte, die er kennt und autobiographisch über das Älterwerden und Träumen von der guten alten Zeit, mit einer Träne im Knopfloch. “Punkrock Acoustic“ ist ein Song, der seinen Stil perfekt beschreibt: Thilo mit H ist kein Liedermacher und auch kein Singer/Songwriter, er ist der Erfinder des Punkrock Acoustic! Die folgenden Songs sind die gleiche Klasse wie die ersten vier, textlich zum Teil sogar etwas überkodiert. Humor trifft auf Wahrheit, Selbstironie auf Provokation. Ein gutes Beispiel ist “Nicht Lieb“. Der Musiker schafft es, mit seinen Liedern sympathisch und trotzdem anders zu sein. Faszinierend. Zusätzliche Referenz: Viele der Songs erinnern an die älteren Stücke von Funny van Dannen. Thilos Freunde aus der Liedermacherszene sind allerdings mehr die Undergroundgrößen wie Rüdiger Bierhorst. Das Album ist ausschließlich unter www.myspace.com/thilomith kostenlos zum Download bereit gestellt. Bei den klasse Songs ist es kein Wunder, dass Thilo innerhalb kürzester Zeit fast 5000 MySpace–Freunde für sich gewinnen konnte und das Album bald 2000 Mal herunter geladen wurde. Fazit: Ein Geheimtipp für alle, die Humor haben und in diesen schweren Zeiten noch selbst reflektierend lachen können.

Frank