BAND: HOW TO LOOT BRAZIL
ALBUM:

LABEL: TVeye/TVeye - VÖ 27.05.09
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Zuletzt aktualisiert am: 11. Juni 2009
Brasilianer? Nein. Manchmal leicht britischer Akzent? Ja, aber keine Briten. Japanische Backing Vocals? Ja, aber westfälisches Kleinstadttrio. Der Opener „Big Time“ geht rasch voraus und rumort nicht lang umher, denn straighte Downstroke-Gitarren auf dem Fundament dynamischer und flotter Drums eröffnen schon hier einen Blick auf das gesamte Album. Der Refrain ist eingängig und perfekt zum abtanzen. Diese tolle Welle des New Wavigen Punk Rocks setzt sich auch in „Catwalk“ fort, bei dem man Inspirationen durch die irren Japaner von POLYSICS vermuten könnte. Oldschool-Keyboards und elektronische Sounds, die an die guten alten Gameboyspiele erinnern, lassen gekeifte Kehrreime auf sich folgen. Auch bei „Backwater Prick“ haben angesprochene Elemente einen Tragenden Charakter, denn sie unterstützen den modernen Charakter des Songs maßgeblich. Auch hier wird der Eurobeat für den kräftigen Chorus gefordert. Weitere ungewöhnliche Beats in Strophenparts können überzeugen. Die größte Überraschung birgt dann Track 4 – ausschließlich elektronische Sounds. „Varnoff 1951“eröffnet mit der geilen Zeile „If i ever come to bore you, if I ever talk about flowers“ - welch Statement! Der Song ist nicht unbedingt ein Fremdkörper auf dem Album, aber definitiv Geschmackssache. Leider bleiben größere Überraschungen danach aus, denn die Highlights der Platte lagern deutlich in der ersten Hälfte. Der Stil wird zwar konsequent durchgezockt, aber das gewisse Etwas fehlt im späteren Verlauf. Mancher Gesangsbogen wird etwas zu poppig und mag den geneigten Hörer des Genres verschrecken. Der rumpelige Power-Sound dafür ist verdammt cool und hat mehr Charakter als die meisten Punkrock-Produktionen dieser Zeit. Definitiv besitzt diese Bande einen eigenwilligen Stil, der enormes Potential hat und in Zukunft seine Wurzeln in Deutschland erweitern und festigen kann. Weiter so!
pd
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