Potzblitz! Gleich zwei mal ein ”Damn“... muss ja ein seltsamer Reverend sein, der mit solch bösen Worten um sich wirft! Und seltsam ist das richtige Wort für den singenden, vollbärtigen Unterhemdenträger und Slide-Gitarristen. Ebenso wie für seine Familienmitglieder, Bruder Jayme (Schlagzeug) und Gattin Breezy Peyton (Waschbrett). Der Reverend und seine beiden Mitstreiter sind seit ca. vier Jahren auf Tour und er hat es mit seiner konsequenten DIY-Haltung bis ins Vorprogramm von FLOGGING MOLLY geschafft. Nach dem Verkauf von rund 25000 Exemplaren seines Debütalbums hat das Trio in einer Kirche in Bloomington/Indiana nun sein offizielles Erstlingswerk eingespielt. Musikalisch liegen THE REVEREND PEYTON'S BIG DAMN BAND irgendwo da, wo der mächtige Mississippi in den Golf von Mexiko mündet. Beim akustischen Südstaatencountryblues im Stile von Charley Patton, Furry Lewis und Lightnin' Slim. Angesichts dieser Tatsache könnte man dumpfe Rednecklyrik über Alkohol, Pickup-Trucks, Schrotflinten und geschlechtliche Liebe unter Verwandten befürchten. Glücklicherweise erspart der Reverend uns derartigen geistigen Sondermüll und punktet stattdessen mit einer herrlich frischen Punkeinstellung! Armut, Polizei, Kriegsveteranen, Umweltverschmutzung und die Walmart-Kette, die alle netten, kleinen Läden ruiniert sind es, was den Mann bewegt. Dass er trotz der Ernsthaftigkeit seiner Themen nie schulmeisterlich-belehrend klingt, freut mich ganz besonders! ”The Whole Fam Damnily“ ist ein ganz großer Spaß - sowohl beim allein-Hören als auch für die ganze ferdammte Vamilie! Höhö! Yee-haw!

johnniecolt