Jeder Die-Hard-Metaller hätte wohl 2003 dagegen gewettet, dass sich der Metalcore-Trend nicht nur mehrere Jahre halten würde, sondern auch noch über viele Jahre eine der wichtigsten Strömungen der harten Musik sein würde. CALIBAN sind ja jetzt schon seit zehn (!!!) Jahren mit Alben am Start und soviel Qualität und Durchhaltevermögen wird neuerdings auch von Century Media gewürdigt, die sich die Ruhrpott-Kracher heim nach Dortmund geholt haben. Und das völlig zu Recht! Der von KILLSWITCH ENGAGE-Adam abgemixte, siebte Longplayer knallt mit bretthartem Sound, abrupten Breakdowns und dem besten Gesang des gesamten Metalcore-Genres in die Eingeweide. Mein persönlicher Favorit „Liar“ überzeugt zudem mit ruhigen Zwischentönen, die passend gesetzt, die Spannung aufbauen und kurz vor dem (wieder leisen) Ende völlig explodieren. In „Walk like the Dead“ klingen anfangs gar Southern Rock Töne an, die alsbald dem mächtigen Geschrubbe und den irrsinnigen Vocals weichen müssen, bevor sie wieder durchscheinen dürfen. Abwechselungsreich, kreativ, hart und modern… CALIBAN haben hier einen Metalcore-Megalithen zementiert, der das Zeug zum Klassiker hat! Zwar spalten die Westfalen nach wie vor das Metal-Lager in beinharte Fans und kompromisslos Ablehnende, aber auch langjährige CALIBAN-Basher sollten mittlerweile eingesehen haben, dass die Jungs es völlig ernst meinen und keine Modeerscheinung darstellen. Wer mal ein Konzert besucht hat, der weiß das ja sowieso. CALIBAN gehen übrigens im Herbst mit MAROON auf Deutschland-Tour. Gut Holz!

d. von junzt