Aua, aua – das tut ganz gemein und fies weh: ZYX Music, das Label meines Vertrauens, dass uns bereits bei der letzten Ausgabe mit dem Soundtrack des Senders DMAX beglückt hat, sorgt mit dieser Veröffentlichung schon wieder für feuchte Ausschläge in der Lendengegend: SCHÖNGEIST, deren Bandleader und Sänger laut Infozettel „türkische Wurzeln hat“, und diese „zu einer perfekten Melange aus traditionellem und ultramodernem Gothicrock, mit dem absolut notwendigen crossoverndern Popappeal zusammen ficht“, die wiederum „deutsche Textdichtungen, die all unsere Berg- und Talfahrten des menschlichen Wahnsinns abbilden (...)“, wo „Orient trifft Okzident...“ und noch weitere unhaltbare Übertreibungen ihren Weg in die einschlägigen und werbewirksamen Medien finden sollen.... Die bittere Realität sieht leider viel grausamer aus: Vom Cover blickt ein finster schauender Primat, dessen Abbild weder die Assoziation mit Vokabeln wie „schön“, noch mit „Geist“, geschweige denn mit „Schöngeist“ zulässt („Hackfresse kuckt ganz, ganz viel böse“ trifft die Sache schon eher!). Und musikalisch beweist die Band, dass nach ganz, ganz unten noch jede Menge Raum offen ist: Kirmes-Techno aus der Ramschwarenabteilung, gepaart mit den reichlich bekannten Rocksprenkseln, trifft auf (deutsche) Texte, die mit dem armseliges Pathos von RAMMSTEIN, Xavier Naiidou, den BÖHSEN ONKELZ oder Herbert Grönemeier aufs Peinlichste bedeutungsschwanger vorgetragen werden. Auf schäbigste Weise wird mit billigsten Zutaten herumgestümpert und herausgekommen ist eine CD, die dem gemeinen Ballerrnann-Touristen zu gefallen weiß, sollte dieser noch nicht von der ETA weggebombt sein und mal eine kulturelle Herausforderung abseits von Jürgen Drews oder Micki Krause benötigen. Für den denkenden Teil der Bevölkerung ist das bestenfalls DAF / Deutsch-Amerikanische Freundschaft für ganz, ganz Arme...

SMARTIE!