Stoizismus ist ein Merkmal australischer Musik. Cosmic Psychos haben damit zum uncoolsten Zeitpunkt Punk neu erfunden, das um einen Bassisten erweiterte Garagepunkduo DIGGER AND THE PUSSYCATS legt hier ihr gefühltes zweites Album vor. das zumindest in Europa veröffentlicht wird. Die anfängliche Irritation ob des völlig anderen Sounds weicht schnell der Begeisterung für ihre Wandlungsfähigkeit und Innovationsfreude. Wer die straighte und manchmal noisige Seite New Yorker Bands zu schätzen weiß, wird hier bestens bedient. Der typische OZ-Humor nimmt der ganzen Angelegenheit die intellektuelle Bemühtheit und es finden sich hier einige echte Indie-Rockandroll-Dancefloor-Arschwackler. Perfektion steht nicht im Vordergrund, die bekannte Vorgehensweise, erst mal zu machen und dann zu sehen, was dabei herauskommt, wird hier praktiziert. Wer mit soviel Herzblut und Hingabe bei jedem Konzert rockt -und das auch vor 5 Leuten-, 15.000 Kilometer von zu Hause entfernt, an einem Dienstag in Belgien oder Montag in Berlin ohne in defätistisches Geheule über die Ungerechtigkeit der Welt zu verfallen, hat entweder einen echten Knall oder eine Mission.

El Loco