LABEL: Fat Wreck Chords - VÖ 10.11.09 |
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Zuletzt aktualisiert am: 09. Dezember 2009
DEAD TO ME haben sich laut Bassist und Sänger Chicken nur gegründet, um ein paar Mal die Woche nach Feierabend ein bisschen zu spielen. Damit war natürlich Schluss, als Fat Mike auf die Band aufmerksam wurde und sie zu Fat Wreck holte.
Vor drei Jahren kam das Debut von DEAD TO ME heraus: „Cuban Ballerina“. Das Werk war recht ordentlich, vor allem für ein Debut, fiel es aber nicht so besonders auf unter den auch ganz guten, neuen Fat Wreck Bands. Ihren Bekanntheitsgrad konnte die Band steigern, als sie mit NOFX und mit den SWINGIN´ UTTERS auf Tournee war. Da sie live überzeugt (was das allerwichtigste für eine Band ist, wie Fat Mike im kommenden WAHRSCHAUER # 58 erzählt) wurden sie auch außerhalb den Staaten bekannter.
Nun ist also das Zweitwerk „African Elephants“ erschienen. Sehr auffällig ist folgendes: das Debut klang relativ homogen. Damit ist jetzt Schluß. Jeder Track auf dem neuen Album ist eine Überraschung, und dazu noch eine positive. Die Platte wirkt wie aus einem Guß, es werden aber verschiedenste Genres beackert, was laut Band so gewollt war. Zustande kam das indirekt durch den Weggang von Gitarrist Jack, zu dem die anderen Bandmitglieder aber noch ein gutes Verhältnis haben. Aber es öffneten sich aus musikalischer Sicht neue Türen, was schon der Dub-Opener „X“ klar macht. Es folgen zwei typische Punk-Nummern: Neben „Nothin´ running through my brain“ gefällt vor allem das gleich ins Ohr gehende „Modern Muse“ mit dem sweety Uuuh Aaah BEACH BOYS Anteil, der noch stärker bei dem Pop-Punk-Stück mit dem interessanten und mysteriösen Namen „Liebe Liese“ zu hören ist. „Cruel world“ gefällt aufgrund der scheppernden Gitarren, und „3 chord cut“ ist eine Ballade, die nicht so tut als wäre sie ein Ohrwurm, nein – sie IST einer. „A day without a war“ ist ein bisschen Reggae-infiziert, und sogleich bezieht die Band sich auf Joe Strummer. Das wäre nun wirklich nicht nötig gewesen, die halbe Punkwelt bezieht sich nun mal ständig auf den. Der Track ist auch ohne diesen Bezug gut, der Text ist ebenfalls gelungen. „California Sun“ ist mit den fluffigen und federleichten Gitarren und den wunderschönen Liebes-Lyrics wie ein Frühlingstag in Punkrockhausen. Das wird möglicherweise (ach, was, hoffentlich..) den ein oder anderen düsteren Wintertag verschönern. Am Schluss wird es mit „Fell right in“ noch mal punkiger, da wird wohl mal in Richtung RANCID geschielt (späte Phase). Einzig „Bad friends“ ist nicht so mein Ding, weil es mich zu sehr an bestimmte Ami-Kommerz-Bands erinnert – aber einer von dreizehn Tracks darf dann ja auch mal nicht so toll sein… =;o) Das Schlusswort gebührt Gitarrist und Sänger Nathan: „Music is a full time gig. If you are obsessed like we are, there is no vacation from the mind….and music is always on my mind.“
Kurz vor Weihnachten sind DEAD TO ME auf Tour in Europa mit den ebenfalls sehr guten STIRKE ANYWHERE! Ups, jetzt hab ich Nathan das letzte Wort gestohlen… aber die Tour-News wollten noch unbedingt hier rein.
El_Nico
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