Auf der Speisekarte des dritten Albums steht diesmal ein ausgewogenes Menü. Alle Grundnahrungsmittel sind quasi vertreten. Sind die ersten drei Songs noch ein wenig dem Diktat der zugegeben starken Lyriks untergeordnet, steigert sich das Album Minute zu Minute. Besonders stark ist „Zusammen dagegen“, wenn der Text lediglich gesprochen (bzw. sanft gerapt) wird. Stücke wie „Sanft wie mein Handschlag“, „Abteistraße“ und „Norman Normal“ bauen regelrechte Spannungsbögen auf. Wogegen Songs wie „Hey Lutz“ (über eine Fahrt zum Slimekonzert), „Einen Song für meinen I-Pod“ und „Mittageisen“ einfach geil rocken. „Hey Lutz“ könnt ihr übrigens auf dem aktuellen WAHRSCHAUER Sampler hören. Die DISKOKUGEL nimmt einen musikalisch als auch textlich mit auf eine Reise. Die Songs entwickeln sich ständig weiter und überraschen permanent. Kein Song der endet wie er begonnen hat. Die Texte sind kleine Kurzgeschichten, die viel zu sagen haben. Solche Alben brauchen Zeit, um sie ganz zu erfassen. Und wenn man sie in nach fünf Jahren wieder rauskramt, wird man wieder neue Elemente entdecken, die man vorher nicht bemerkt hat. Die ROCKFORMATION DISCOKUGEL ist großes Kino. TIPP: Track und Interviewstory im aktuellen WAHRSCHAUER # 58!

Thomash