LABEL: unundeux |
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Zuletzt aktualisiert am: 26. Februar 2010
Was man bei dieser Platte definitiv zuerst hervorheben sollte, ist ihr Sound. Er entspricht den Phrasen „aufgenommen in Calles Kellerbar“ und „aufgenommen zu Hause“ im Booklet. Warum tut ihr eurer Musik das an? – Das mag sich ein Unwissender fragen. Doch sobald Track 1 namens „Die Schlachtung“ losbläst, ist die Kacke am dampfen. Die Drums klingen durchweg völlig echt und ehrlich, und genau dieser Sound geht bei den meisten Studio-Aufnahmen im Metal leider verloren. Hier hört man noch, dass da ein Mensch die Trommeln bedient! Das unterstreicht Christofs Leistung zusätzlich. Wilde Breaks, Wirbel, Blasts und auch kleine musikalische Gags prägen das Klangbild. Die nach eigenen Aussagen zu großen Teilen improvisierten Riffs und Zweistimmigkeiten überzeugen ebenso, es wurde in eigener Regie ein recht rotziger, raspel-dichter Knuspersound kreiert.
Für die Synästhetiker unter euch eine kleine Metapher zum Tondesign: Nägel mit Honigmilch in einer handgefertigten Tonschüssel.
Auch der Abwechslungsreichtum leidet nicht darunter, dass man es mit 27 Songs verschiedenster Längen zu tun hat, da der sozialkritische Sechserbob eine unheimliche Kreativität an den Tag legt. Auch textlich – die Lyrics erscheinen manchmal durch die Kombination des Genres und der frech gekreischten, zeitweise gegrunzten Art etwas humoristisch. Dabei beschreiben sie meist bitterernste Themen, betrachtet durch die Lupe der Ironie. Die Vocals sind auch wie gewohnt sehr flink, zum Nachahmen nicht empfehlenswert. Es sei denn, man möchte sich die Zunge brechen. Bei all der Tollheit des Albums kann ich gar nicht genauer auf einzelne Songs eingehen. Es passt einfach alles ins Gesamtbild der Band, denn JAKA machen´s wie sie’s wollen. Das überträgt sich auf Nacken und Haare.
Fazit: Für Leute, die mal wieder wissen wollen, dass Metal richtig Spaß machen kann, ist dieses Album genau richtig. Auch für die, die Überzeugungstäter gut finden und gern vor den Kopf gestoßen werden. Und für die, die das erwartet Unerwartete nicht abwarten können. Geilo.
TIPP : Samplertrack & Interview siehe WAHRSCHAUER #58.
pd
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