Globalisierung hin, Globalisierung her: Australien ist immer noch ziemlich weit weg und so einiges, was da unten seit längerem richtig gut funktioniert, kommt hier erst mit einer ordentlichen Zeitverzögerung an. Richtig gut funktioniert zum Beispiel das Geflecht aus Elektro und Rock, wie es die DUKES OF WINDSORS schon seit 2005 weben. Interessiert hat das hier bis vor kurzem noch niemanden, und so hatten die fünf Dukes die Wahl, die Konzertbühnen down under demütig weiter zu bespielen – oder den ganz großen Sprung zu wagen. DOW packten Synthie und Gitarren ein, tauschten Ayers Rock gegen Mauerpark und basteln an der europäischen Karriere. Mit „It’s a War“ knallt uns die Band also mitnichten ein Debüt vor den alteuropäischen Latz, sondern ein Best-of ihrer australischen Karriere. Und auch hierzulande dürfte sich der erste Hit mit dem Titel-Track „It’s a War“ schon klar am Horizont abzeichnen. In den elf Songs zeigen sie, wie Rock heute zu klingen hat, wenn er sich noch nicht ganz vom Anspruch innovativ zu sein verabschiedet hat. Die charakteristische Kombination von harten Synthie-Sounds mit Rockelementen und spannungsreichen Vocals an manchen Stellen scheinen zwar schon fast ein bisschen zu sehr auf ihre Clubtauglichkeit angelegt zu sein, aber das muss ja nichts schlechtes sein. Besser als so einiges, was mir hierzulande als „der neue heiße Indie-Scheiß“ angepriesen wird, ist das allemal.

GeiJ