Zugegebenerweise war ich etwas überrascht, als ich mit „Chronological Chaos“ den Opener des neuen AUXES Albums hörte. Im vergangenen Jahr hörte ich zum ersten Mal von dieser Band und war hellauf begeistert. Alles andere als gewöhnlich blieb mir ihr Sound im Gedächtnis. Beim ersten Durchhören des neuen Albums konnte ich zunächst nur das Gegenteil erkennen. Aber wie so oft trügte der Schein, denn nach mehrmaligem Zuhören fiel auf, dass man diesem Zweitwerk einiges mehr abgreifen kann. In der tat ist es ein durchaus abwechslungsreiches Album geworden. Dies wird nicht zuletzt auf den Einfluss der vielen beteiligten Musiker zurückzuführen sein. Ursprünglich starteten AUXES als Soloprojekt von Sänger und Gitarrist Dave Laney (ehemals MILEMARKER), der auf dem Debut noch alle Instrumente selbst einspielte. Eine klarere Linie ließ sich damals zwar erkennen, der bereits erwähnte Abwechslungsreichtum jedoch konnte von der Hinzunahme weiterer Musiker nur profitieren. Titel wie „Art criticism“ haben einen klaren post punk charakter, während „Second Shift“ eher an Rockballaden vergangener Zeiten erinnert. Mit Songs wie “Night Terrors“ stellt die Band auch ihre Experimentierfreude unter Beweis. Der Umzug von Chicago nach Hamburg lässt hoffen, AUXES nun auch öfters live geniessen zu dürfen. Eine ausgedehnte Europatour geht zumindest gerade dem Ende entgegen.

Johannes