NINJA GUN sind eine dieser Bands, die ihre geografische Herkunft, nicht verheimlichen können. Sie verkörpern in ihren Songs eine Südstaaten Romantik, die mir zumindest als gewöhnungsbedürftig erscheint. In ihren Texten geht es vorwiegend um Alltagssittuationen, die mir allerdings eher aus dem Fernsehen als meinem eigenen Leben bekannt erscheinen. Sie liefern jedoch so gut wie keinen Angriffspunkt, was eine gewisse Gleichgültigkeit beim lesen der Texte aufkommen lässt. Musikalisch geht das Quartett einen recht kompromissvollen Weg. Sie liefern auf dem vorliegenden Album eine Spielweise der in den Staaten sehr populären Rockmusik, die sich gelegentlich durch Folk- und Country-Bereiche hindurchschlängelt. Insgesammt klingt „Restless Rubes“ dabei sehr glatt und erinnert stark an das, was einem Mitte der neunziger Jahre im US Radioprogramm zu Ohren geführt wurde. Hierzulande haben die meisten Bands dieses Genres es eher schwer gehabt. Wollen wir hoffen, dass NINJA GUN dieses Schicksal nicht ebenfalls ereilt.

johannes