„The legendary documentary about the world´s hardest music!” lautet der Untertitel dieses beinahe achtstündigen (!!!) Streifzugs durch die Seelen und die Musik der Protagonisten des NYHC. Angefangen von extrem undergroundigen Live-Ausschnitten Mitte der 90er Jahre wird die Entwicklung mehrerer Bands bis heute in aktuellen Gesprächen umfassend begleitet. Unter anderem kommen Musiker von MADBALL, AGNOSTIC FRONT, 25 TA LIFE, VISION OF DISORDER, SICK OF IT ALL, CRO-MAGS, CROWN OF THORNZ und DISTRICT 9 zu Wort. Von den meisten Bands werden zwischen den Interviews immer wieder Szenen aus dem Alltag und von ihren Konzerten eingestreut. Es überwiegen aber die Interviews über alle möglichen Themen wie Ursprünge der Bewegung, musikalische Vorbilder, einschneidende Erlebnisse und Gott und die Welt. Schmankerl über Schmankerl wurden da dann noch dran gehängt: Aufnahmen vom CBGB am allerletzten Sonntag Vormittag Matinee, Deleted Scenes, zusätzliche Szenen, Trailer und Live-Video-Clips machen diese Doku zu einem opulenten Archiv für den zünftigen Maniac, welcher allerdings über gute Englisch-Kenntnisse verfügen sollte, um alles zu verstehen. Die Bild- und Tonqualität variiert naturgemäß von fabelhaft bis geht so, da viele Aufnahmen mit kleinen Handkameras gemacht wurden. Als Manko darf man das aber nicht ansehen, da so die kultige Authentizität absolut gewahrt bleibt und echte Ausfälle gibt es sowieso weder auditiv noch visuell zu verzeichnen. Auch die Heimat des NYHC, nämlich die Stadt selbst wird in epischen Bildern immer wieder unterschwellig gewürdigt und man erhält einen realistischen Blick auf das Leben und Wirken in den Häuserschluchten Manhattans, in der Bronx oder in Brooklyn. Letztlich ist diese Doppel-DVD für Fans des Genres natürlich ein Pflichtkauf, aber auch (und vor allem) für Interessierte aus anderen Richtungen ein echter Ansatz den Spirit des NY-Hardcore und seine Faszination kennen zu lernen und zu erleben. Wie treffend beschreibt es doch Myke von DISTRICT 9? „Find your own trend! That´s right Motherfuckers!“

d. von junzt