BAND: MARIONETZ
ALBUM:

LABEL: Höhnie Records - VÖ: 06.06.2014
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Zuletzt aktualisiert am: 21. Mai 2015

Zwar gehören die MARIONETZ zur ersten Generation des Deutschen Punk, später auch des sogenannten „FunPunks“, erreichten aber trotz aller Anstrengungen und Umtriebigkeiten nie den Ruf, den frühe Bands wie DIE TOTEN HOSEN, DIE ÄRZTE, ABWÄRTS oder DIE ABSTÜRZENDEN BRIEFTAUBEN bis heute genießen – und das, obwohl die Band mit den Beiträgen zu den „Soundtracks zum Untergang“ und dem Debüt „Jetzt knallt’s“ schon damals eindrucksvoll belegte, dass sie kompetente Musiker mit einem feinen Gefühl für knackige Melodien waren. Mitte der 80er Jahre folgte der Split, lediglich Originalmitglied Sigi Pop trat neben Ausflügen ins Film- und TV-Geschäft, ausgedehnter Indienreise, Klosteraufenthalt und vielem, vielem mehr, in unregelmäßigen Abständen unter dem Banner der MARIONETZ in Erscheinung. Und mit der Veröffentlichung dieser Maxi-Single übernehmen Sigi Pop und seine Getreuen zielsicher den Stab, den die „Ur-MARIONETZ“ 1979 ins Rennen geworfen hatten: PowerPopPunk mit deutschen Texten – sauber produziert, aber dennoch mit der notwendigen Prise Rotz, nicht zu glatt oder gar klinisch, sondern solide rockend und immer die Vorbilder RAMONES, DICKIES, DAMNED etc. im Ohr. Doch ein einziger Wermutstropfen bleibt: Beim Titelsong „Weltmeister“ handelt es sich um die Neuaufnahme eines altbekannten MARIONETZ-Stücks (3. LP „Die größten Misserfolge“, 1991), und dass eine schon damals höchst peinliche Textpassage wie: ‚(...) Hell das Bühnenlicht, sonst hört dir keiner zu. Der Campino von den Hosen weiß, wovon ich sprech. (...)' Im Angesicht der unsäglichen und peinlichen Affäre um das Projekt „BAND AID 30“ (zu diesem Thema hat übrigens Jan Böhmermann im ZDFneo Magazin ALLES gesagt!) nicht abgeändert wurde, hinterlässt einen üblen Nachgeschmack...

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