BAND: GOOD RIDDANCE
ALBUM:

LABEL: Fat Wreck Chords – VÖ: 21.04.2015
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Zuletzt aktualisiert am: 06. Oktober 2015

Neun lange Jahre sind seit dem letzten Studioalbum „My Republic“ (Fat Wreck, 2006) vergangen. In der Zwischenzeit waren GOOD RIDDANCE ganz von der Bildfläche verschwunden und Frontmann Russ Rankin mit seiner Zweitband ONLY CRIME aktiv.

Nach der Reunion vor drei Jahren folgt nun mit „Peace In Our Time“ ein neuer Longplayer der Melodic-Hardcore-Punker aus Santa Cruz in Kalifornien. Das mit diesen Reunions ist immer so eine Sache. Es kommt nicht immer gut und wenn dann sogar neue Musik dabei rauskommt, stellt sich schnell die Frage, ob man darauf nicht besser verzichtet hätte. Was also kann die neue GOOD RIDDANCE-Scheibe?

Mit „Dry Season“ und „Disputatio“ gaben die Kalifornier zwei Songs vorab preis, die gleich jeden Zweifel aus dem Weg räumten. Der Zweitgenannte ist sogleich der Opener auf „Peace In Our Time“ und gibt unmissverständlich den Takt vor für den Rest vor: ein geradliniger Song der Marke GOOD RIDDANCE, schneller Punkrock mit Hardcore-Einschlag. Ganz ähnlich ist Track Nummer zwei „Contrition“, der aber mit einem Tick mehr Melodie ausgestattet ist. So kennt man Russ und seine Bande. Und genau das hat man von ihnen erwartet. Die insgesamt 14 Lieder brettern in beachtlichen 26 Minuten Spielzeit durch die Anlage. Die 3-Minuten-Marke liegt jenseits und wird nie im Ansatz erreicht. So ist „Take It To Heart“, mit seinen nicht ganz zweieinhalb Minuten, der längste Titel und gleichzeitig der große Hit des Albums. Dieser Refrain geht direkt ins Ohr und bleibt dort für immer hängen, und das sowohl musikalisch als auch textlich.
Natürlich haben GOOD RIDDANCE wieder viel zu sagen, seit jeher sind ihre Texte sehr engagiert und im Gegensatz zu vielen anderen oder gar Nachahmern dieses Genres ziemlich politisch positioniert. Das zeigen die Musiker auch beim vorhin erwähnten „Dry Season“, ein deftiger Hardcore Song, der zum Schluss von wütendem Geschrei von Bassist Chuck begleitet wird. Weitere Kracher in diesem Stil sind „No Greather Fight“ und „Year Zero“. Die ganze Platte geht kompromisslos nach vorne. Zeit zum Durchatmen gibt es nie. Zwar dominieren manchmal die melodischen Parts etwas mehr („Grace And Virtue“ und „Washed Away“), aber unter dem Strich bleibt es auch dann klassischer Punkrock, der ohne große Innovation auch heutzutage absolut zu gefallen weiß.


„Peace In Our Time“ ist aus meiner Sicht ein starkes Album auf hohem Niveau, ganz typisch GOOD RIDDANCE, das sich nahtlos in die ohnehin großartige Diskographie der Band einreiht.

Mr. Phil
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