BAND: CORVUS CORAX
ALBUM:

LABEL: Pica Music / Soulfood – VÖ: 01.08.2008
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Zuletzt aktualisiert am: 30. Oktober 2008
Es war vor drei Jahren, als die Spielleute von CORVUS CORAX mit ihrer orchestralen Vertonung von Texten aus der „Carmina Burana“ unter dem Namen „Cantus Buranus“ neue Wege betraten und ihr Publikum beeindruckten. Kaum zu glauben, dass die Berliner Musiker mit einer zweiten Auflage noch eins draufsetzen können! Die vorliegende Fortsetzung „Cantus Buranus II“ enthält dreizehn noch dramatischere, düsterere Songs, aufgenommen mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg. Die Berliner Musiker haben es verstanden, eine Symbiose aus klassischer Musik und mittelalterlichen Klängen zu erschaffen. Für das komplexe Werk haben CORVUS CORAX neben dem Orchester auch einige Gäste dabei. So singt Tenor Klaus Lothar Peters im ersten Lied „Veritas Simplex“. Lebensfroh und beschwingter erklingt „De Mundi Statu“, in dem sich die Dudelsäcke nach und nach in den Vordergrund spielen. Die weltlichen Texte der Liedersammlung spiegeln das Leben der Menschen zu jener Zeit wieder, wobei es um ganz alltägliche Dinge geht, die die Spielleute aufgreifen. Jordon, der jüngste Spielmann der Raben, der unter anderem mittelalterliche Geschichte studiert, ist für die textlichen Hintergründe und die korrekte Aussprache der Originaltexte zuständig. Die Höhen und Tiefen des Lebens werden in „Vitium In Opere“ besonders durch die sich abwechselnden Disharmonien und Harmonien widergespiegelt. Ist der Auftakt des Stückes noch infernalisch, chaotisch, so bringen mit der Zeit die Streicher und Dudelsäcke melodiösere Strukturen ein. Die tiefen Stimmen des Chores unterstreichen die düstere Stimmung. Die Operettendiva Ingeborg Schöpf von der Dresdner Staatsoperette wirkt mit ihrer unvergleichlich kraftvollen Stimme in „Magnum Detrimentum“. Die Duelle der Chöre im Lied „In Orbem Universum“ werden durch ausdrucksstarkes Trommelspiel unterstrichen. Voller positiver Atmosphäre ertönt „O Varium Fortune“ mit vollem Orchestereinsatz, der zuerst schnell und beschwingt einsetzt, um zum Ende getragen, langsam auszuklingen. Jedes Lied birgt seine Faszination. Ein zeitloser, gleichermaßen dramatischer wie ekstatischer Musikgenuss.
claudia k.
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