BAND: COCONAMI
ALBUM:

LABEL: Trikont / Trikont - VÖ: 19.09.08
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Zuletzt aktualisiert am: 12. Januar 2009
Etwas gewöhnungsbedürftig ist das Debütalbum der zwei in München lebenden Japanern: dem Ukulele-Spieler Miyaji und der Sängerin Nami, die hier Songs der RAMONES genauso covern wie zünftige bayrische „Traditionals“. Daneben sind auch ein oder zwei japanische Eigenkreationen auf der nach der Band genannten CD vertreten. Zwei Japaner in München - da denkt man erst mal an Touri-sten aus Fernost, die mit ihren Kameras auf dem Oktoberfest feiern, um am nächsten Tag schon wieder in eine andere europäische Metropole zu düsen, meist in ganzen Busladun-gen. Durch die Untermalung zweier Ukulelen, dann und wann begleitet von Kalimba und Tenorflöte, zaubern COCONAMI kleine und feine Miniaturen, die Bayrischen Volksweisen wie dem „Roslwalzer“, dem „Isarmärchen“ oder dem „Chiemgauer Dreher“, genauso wie den schon erwähnten RAMONES-Hits - beispielsweise „Sheena Is A Punkrocker“ oder „I Wanna Be Your Boyfriend“ - ein Lächeln ins Antlitz zaubern. Mit Punk hat die Umsetzung jedoch genauso wenig zu tun wie mit bayri-schem Schuhplattler. Ein bisschen in die Klischeefalle tappt dieses Album aber doch. Japaner und Hofbräuhaus - das gehört irgendwie zusammen. Und so werden die beiden Musi-ker bei den bayrischen Liedern gesanglich unterstützt von dem Ur-Gestein und Wirtshaus-Besitzer Ferdl Schuster. Und diese Lieder sind es, die mir die Platte ein wenig vergällen, denn mit deutscher Volksmusik, möge sie auch so sympathisch gespielt werden wie von COCONAMI, kann ich nun wirklich nichts anfangen. Aber da gibt es bestimmt auch andere Hörer da draußen... Sehr schön jedoch sind die Coverstücke der Punkheroen und auch die japanischen Liedern verbreiten einen leichten Flair, der unterstützt wird durch die glockenklare Stimme von Nami, die wie ein Weihnachtsengel über den Ukulelen schwebt. Für die besinnliche Zeit ist das nicht unangenehm und als originel-les Geschenk für die Großeltern oder Eltern eignet sich solch ein Album auch sicher vorzüglich. Ich jedoch kann es nicht ständig hören.
Andy
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