BAND: CHICKS ON SPEED
ALBUM:

LABEL: Chicks on Speed Records - VÖ 29.05.09
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Zuletzt aktualisiert am: 15. Juni 2009
Ach du meine Güte, da gibt es – außer der Single „Art rules“ – lange Zeit keine neue Musik zu hören von CHICKS ON SPEED (wohl aber in vielen anderen Bereichen wie Ausstellungen, Provo-Kunst, Videoproduktionen, Girl-Monster-Action, Klamotten die Klänge und Bilder triggern, Design, MOMA usw.) und plötzlich liegt ein neues Doppel-Album von ihnen im Briefkasten. Atem stockt kurz mal. Hey Nachbar, ich hab keine Zeit gerade. Schnell die Treppe rauf, wie – der Computer ist gar nicht an? Jetzt aber schnell….uff….! Nach dem Intro gibt es zwei Tracks, die schon bekannt sind: das bereits erwähnte „Art rules“ (gleich in drei Versionen) und eine lange Version vom Girl-Monster-Opener gleichen Namens, was schon jetzt eine neue Hymne ist: „She can´t dance, she can´t sing, and she sure looks good“… Interessant geht es weiter, denn „Vibrator“ klingt ein bisschen nach einer bestimmten amerikanischen Band, und da spricht ein Mann, der sich irgendwie anhört wie…..genau….Fred Schneider von den B 52´s. Er IST es, und wie aus dem Infopapier zu erfahren ist, war er begeistert von der Idee, mit den CHICKS zu arbeiten. Das Ganze geschah über Skype. Das ist super – Andere tauschen Fotos mit Stimulationshintergrund oder schicken schöne Musik, Mr. Dance this mess around schickt seine Trademark-Stimme vorbei. „Sewing Machine“ klingt nach einer (je nach Betrachtungweise) klischeehaften oder emanzipatorisch wertvollen weiblichen Alternative zu KRAFTWERK und besticht durch Ironie, was Titel, Gesang und Musik angeht. „Buzz“ ist Bubblegum pur, genau so wie „Super Surfer Girl“ – einfach wunderbar! „Sex in der Stadt“ ist ein hypnotischer Dance-Track, „The worst band in the world“ eine lustige Abrechnung mit sich selbst, und wie zu hören ist, haben die CHICKS mal wieder ein neues Steckenpferd: Object Instruments. Verbunden werden Klamotten, Performance, Technik und Musik, wie zum Beispiel bei den High Heels Shoe Guitars, denen auch gleich ein hörspielartiger Track gewidmet ist (befindet sich als Opener auf CD 2). „Black and white diva“ hört sich ein bisschen wie Nico an. Wow, da haben die CHICKS aber Neuland betreten… was sich ebenfalls über die Herstellungsweise des Albums sagen lässt, denn es wurde nicht einfach ein Studio gemietet und ein Album eingespielt, sondern Melissa Logan und Alex Murray-Leslie haben bei ihren vielen Reisen rund um die Welt dort aufgenommen, wo sie Ideen hatten: Hotelzimmer, Eisenbahn, Badezimmer, weltberühmtes Museum… allein, zu zweit, mit Gästen. Eine Stärke von CHICKS ON SPEED ist ihre unbesorgte Unperfektheit, die neben geil klingenden Discotracks und Bubblegum-Pop nicht nur punkige, sondern zusätzlich auch mal verwirrende oder verstörende Momente anbietet. Aber warum sind CHICKS ON SPEED „nur“ noch zu zweit? Kiki hat die Band wegen einer Solo-Karriere verlassen, was Spätzinnen und Spatzen seit einiger Zeit von den Dächern pfeifen. Wie dem auch sei, die Platte ist wunderschön und aufregend. Tra La La. War ja auch nicht anders zu erwarten.
El_Nico
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