BAND: LAST RESORT, THE
ALBUM:

LABEL: I Scream Records - VÖ 08. 05. 2009
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Zuletzt aktualisiert am: 18. Juli 2009
The LAST RESORT sind eine der wenigen Bands, die es geschafft haben, trotz kürzester Existenz (1980 – 1982) und nur einem einzigen regulären Album (‚Skinhead Anthems – A Way Of Life’, 1982) und diversen Samplerbeiträgen einen immensen Kultstatus innerhalb der internationalen SkinHead-Szene zu erlangen, der bis dato ungebrochen anhält – und das trotz, oder gerade wegen, andauernder Anfeindungen und schlechten Kritiken von allen Seiten. Sei es der Vorwurf, die Band sei rechtsradikal (was anhand der Texte nicht zu belegen ist), riefe zur Gewalt auf (Titel ‚Violence In Our Minds’ – der Text ruft nicht zur Gewalt auf, sondern beschreibt die Feigheit, die Gruppen an den Tag legen, wenn sie Einzelne attackieren) oder sie sei nur dumpf-patriotisch. Letzteres ist allerdings nicht ganz von der Hand zu weisen (wie ex-SkinHead und Autor Stewart Home in seinem Buch ‚Cranked Up Really High’, CodeX Bks, London, 1995) durchaus zu belegen weiß, ebenso wie die dem klassischen SkinHead eigene Homophobie (‚Johnny Barden’) oder schlichtweg geographische Fehler bei der Beschreibung Englands oder falsche Deutung des Union Jacks (‚Red, White and Blue’) in den Texten... Wie dem auch sei, fast 20 Jahre später feiert Sänger und einzig verbliebenes Originalmitglied Roi ‚Millwall-Roi’ Pearce (er hatte zwischenzeitlich unter dem Namen THE RESORTS kurz weitergemacht, bzw. sich später mit den HEAVY METAL OUTLAWS wenig erfolgreich versucht) zusammen mit ehemaligen Musikern der Anti-Nowhere-League auf dem Berliner PunkAndDisorderly-Festival 2002 ein furioses Comeback. Und so war es nur eine Frage der Zeit, wann das Folgealbum zu ‚Skinhead Anthems – A Way Of Life’ folgen würde. Während das erste Album von 1982 noch roh und ungeschliffen ist sowie zum Teil äußerst monoton (um nicht zu sagen musikalisch primitiv) daherkam und auch unter den mangelhaften Studio- und Produktionsbedingungen litt (inzwischen aber auch digital remastered erhältlich!), wurden diese Anfangsfehler beim hier vorliegenden Nachfolgealbum vermieden. Was vermutlich auch aus der Tatsache resultiert, dass die Band in den ex-ANL-Mitgliedern JJ Kaos und Beef zwei Musiker gefunden hat, die über ausreichend Live- und Studioerfahrung verfügen. Und obendrein noch Songschreibertalent einbringen konnten. Herausgekommen ist dabei ein Album, das zwar musikalisch hoffnungslos altmodisch (im allerbesten Sinne!) und im OI!OI!-Sound der Früh-Achtziger verhaftet ist, aber dennoch ein durchaus würdiges Nachfolgealbum darstellt. Wer sich an Titeln voller unzeitgemäßer Klischees (‚Promised Land’, ‚SkinHead Baby’, ‚Stand Yer Ground’, ‚Never Take Us’) nicht stört und auch keine Experimente erwartet, bzw. wer bereits seit 30 Jahren auf ein aurales Zeichen von The LAST RESORT wartet, bekommt auf ‚You’ll never take us’ 14 SkinHead-Hymen geboten, die das, was den OI!-OI!-Sound bedeuten, bestens repräsentieren!
SMARTIE!
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