BAND: ILLBILLY HITEC
ALBUM:

LABEL: Stepwise Records/MKZWO – VÖ: 14.05.2010
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Zuletzt aktualisiert am: 14. Mai 2010
Meine private, politisch korrekt angezogene Posteule hat mir diese kleine, feine Scheibe frei Haus geliefert und zum Dank hat sie eine Feldmaus als Proviant bekommen. Während sie mir die nächsten Silberlinge besorgt, lasse ich mir gemütlich die Eingeweide massieren. Warmer, fetter Bass – so fett wie Buddha nie hätte werden können – überrollt die Ohrmuscheln und legt sich nieder, sodass man sich im Anschluss beim Nachsingen der Tracks erwischt. Leider sind es nur sechs Stück, die viel zu schnell vorbeigehen. Wann kommt die LP? Soweit das Fazit vorweg. Die Mixtur aus Dub(step), Reggae und einer elektronischen, partytauglich-groovigen Zutat macht schon ab der ersten Sekunde klar: ‚Bleib nicht stehen, aber bleib hier!‘. Und das sage ich als dem Genre eher abgeneigter (oder schlicht darin unerfahrener) Hörer. „From The East To The West“ ist optimal zum Einstieg, da leicht verdaulich, mitsing- und äußerst tanzbar. Der einzig schwache Song ist der Titeltrack „Bad Boy Bass“, da er nicht so recht reinzupassen scheint. Zumindest fehlt ihm das unbeschwerte, gute Gefühl, das alle anderen Titel haben. Er ist eher cooler – wörtlich gemeint. So richtig warm kann man mit ihm nicht werden. Ganz schnell bergauf geht’s aber wieder mit „Nuff A Dem“. Wer bis hier noch nicht überzeugt ist, wird nun eines Besseren belehrt. Die Brücke zwischen Old-School und Moderne ist geschlagen, die Völker vereinigen sich und tanzen ekstatisch. Wenn es überhaupt noch weiter aufwärts gehen kann, ist „No Good“ wohl die Spitze des Bergs. Der Chorus erklärt alles. Ja, ich glaube ab Nummer Fünf geht es dann doch bergab, aber nicht im negativen Sinne. Vielmehr ist es ein gechilltes Rollen durch Palmenhaine mit Sand zwischen den Zehen, Hanf zwischen den Zähnen und Aussicht auf Sonnenuntergang am Strand. Die Beats sind einfach dufte. Ach und wichtige Infos noch, die man als Rezensent beachten muss: ILLBILLY HITEC haben mit Longfingah zusammengearbeitet und die weibliche (fantastische) Stimme hat Marlene Johnson beigesteuert. Aber was soll all das wichtige Gequatsche? Genießt die Musik und fühlt die Zufriedenheit.
pd
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