BAND: KREFTICH
ALBUM:

LABEL: SN-Punx – VÖ 09.09.2011
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Zuletzt aktualisiert am: 12. Oktober 2011
Dinslaken – für mich ein bisher ein blinder Fleck auf Deutschlands Punkrocklandkarte. Das haben KREFTICH nun nachhaltig geändert, dabei gibt es die Combo schon seit 1996 und „Bis hierhin und dann weiter“ ist bereits das vierte Studioalbum – was man so alles verpasst. Irgendwo zwischen CHEFDENKERn ohne Gitarrensoli und SUPERNICHTS angesiedelt, mit einer Prise melancholischer WIZO und einem Hauch DIE ÄRZTE-Humor – das sind die annähernden Koordinaten der durchweg guten Songs der neuen Scheibe. Da geht es vor allem um Sinnsuche („Wohin“ mit schönem Bläsersatz), die Finanzkrise („Rien ne vas plus“ mit grimmigem Humor und ordentlich Druck), Freundschaft („Antiprominent“), und um das Saufen: 'Ich bin dabei, immer wieder, und immer wieder laut, und immer wieder gern' heißt es dann entwaffnend (in „Immer wieder“). Sofort bekommt man Lust auf eine durchzechte Nacht, den Kater und die Party danach. Der letztgenannte Song bleibt die Ausnahme auf einem ansonsten eher ernsthaften Album. Es bearbeitet in erster Linie Fragen, mit denen sich vor allem Jugendliche auf dem Weg ins Erwachsensein beschäftigen: Welchen Weg schlage ich ein? Was ist richtig? Was falsch? Was bedeutet Freundschaft? Wohin führt das Leben? Eigentlich universelle, geradezu banale Themen, die im Lauf des Lebens jedoch eine immer geringere Rolle spielen, weil sie das Sicherheit vorgaukelnde Gefühl des Angekommen-Seins in Frage stellen. Es sollte mehr Erwachsene geben, die den Mut aufbringen, diese Themen nicht als Kinderkram abzutun.
JAY
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