BAND: FIGHTBALL
ALBUM:

LABEL: Wolverine Records / Soulfood - VÖ: 18.11.2011
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Zuletzt aktualisiert am: 18. Dezember 2011
FIGHTBALL aus Berlin, die sicherlich einigen bekannt sein wird, haben nun ihr Erstlingswerk auf den Markt gebracht. In der Hauptstadt trifft und traf man doch einige Bandmitglieder regelmäßig in den einschlägigen Clubs. Die Combo treibt bereits seit einigen Jahren ihr Unwesen, in früheren Zeiten war noch Sänger Bertel mit an Bord. Dieser verließ jedoch vor geraumer Zeit die Band, die sich daraufhin neu formierte und in diesem Zug ihren Stil neu definierte. Die alten FIGHTBALL fand ich persönlich nicht schlecht, da die ganze Geschichte schön in Richtung Oi und Streetpunk ging. Die Combo hat sich jedoch von diesem Stil gelöst, nun steht als treibender Stil gitarrenlastiger Punkrock auf dem Programm. Auf „The Hyperbole Of A Dead Man“ präsentieren die Musiker ihre Vielschichtigkeit. Mal erinnern die Songs an Bands wie BORN TO LOSE oder auch RAT CITY RIOT, dann wieder an Collegepunkrock. In „Son Of A Gun Pt. I“ fängt man mit balladeskem Stadionrock an und macht mit radiotauglichem Punkrock der amerikanischen Schule weiter. Die Stücke sind allesamt sehr eingängig und doch durchweg vielseitig. Melodien und Songstrukturen sind ausgefeilt und zeigen, dass die Jungs nicht erst seit gestern Musik machen. Auch der Einsatz der Mundharmonika unterstreicht die stilistische Vielfalt der Band. Auch live sorgt sie damit für Abwechslung und hebt sich damit von vielen ab. Die Texte sind allesamt in Englisch gehalten und behandeln im Großen und Ganzen die altbekannten Genrethemen des Punkrock, wenn auch irgendwie mit einem ganz eigenen Charme und persönlicher Note. Das Ganze wird von einer sehr guten Produktion perfekt in Szene gesetzt. Die Aufnahme sowie der Mix stammen von keinem geringeren als von Flo von den 5BUGS. Einer Band, die sich durch ständige Weiterentwicklung und beständiges Spielen einen Bekanntheitsgrad erreicht hat, der über die Grenzen Deutschlands hinweggeht. Von dieser Erfahrung können FIGHTBALL profitieren, den Flo weiß, was er an den Reglern machen muss, damit es ordentlich klingt. Die insgesamt dreizehn Songs einzeln zu bewerten fällt schwer, da alle in ein Gesamtbild passen. Das heißt allerdings keineswegs, dass es hier ein Konzeptalbum ist sondern vielmehr, dass die Band es geschafft hat die Songs so anzuordnen, dass es beim Hören fast wie der längste Punkrocksong der Welt rüberkommt. Was dem geneigten Hörer allerdings etwas Gehirnschmalz abverlangt, ist das im gezeichneten Comicstil gehaltene Cover mit einem Mann, dessen Kopf eine Glühbirne ziert. Quasi eine Art Helferlein des Punkrock (Helferlein ist der kleine Kumpel von Daniel Düsentrieb, aber das ist ja sicher bekannt, oder?). Etwas kryptisch und ungewöhnlich für ein Punkrockcover, aber so fällt man auf. Als Fazit kann man nur sagen, dass FIGHTBALL auf ihrem Debüt vieles richtig gemacht haben und ein durchweg positives Bild mit eigenem Stil und eigener Aussage rüberbringen. Bleibt noch der Band alles Gute zu wünschen. Verdient haben es die sympathischen Jungs.
Frank
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