BAND: FRAU POTZ
ALBUM:

LABEL: Delikatess Tonträger / Broken Silence – VÖ: 17.02.2012
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Zuletzt aktualisiert am: 17. April 2012
Vorneweg ein kleines Geheimnis: FRAU POTZ ist gar keine Frau, sondern sie ist ein norddeutsches Punktrio. Nun ja, wie klingt so eine Band? Zunächst hatte ich die Assoziation zu MUFF POTTER. Das mag an einem bestimmten Gefühl liegen, dass ich seit der Auflösung der eben genannten nur selten beim Musikgenuss empfunden habe. Meine Verbindung kann aber auch an den Texten liegen, die zwar persönlich gehalten sind aber bisweilen einiges an Interpretationsspielraum lassen. Nicht nur, denn banal können die drei es auch. Ironie beweist die Band für mich nicht zuletzt durch Titel wie „Geh Affe, geh!“ in dem sie sich über die Rezensionspraktiken vermeintlicher Musikjournalisten beschweren. Wohlgemerkt schaffte die Platte es dennoch in meine Hände. FRAU POTZ tänzeln zwischen energiegeladenem Punk, der keine Schnörkel braucht, einer ordentlichen Portion Hamburger Schule und schwermütigem Noiserock, der einem gerne die Trommelfelle aneinander drücken möchte. Produziert wurde das Debüt von Kurt Ebelhäuser, seines Zeichens auch Mastermind hinter den großartigen SCUMBUCKET und BLACKMAIL. Geschadet hat der Truppe diese Hilfestellung mitnichten. Der Sound wirkt unglaublich voll und überwältigend. Lediglich die Gesangsmelodie schreit schon nach den ersten Songs nach mehr Abwechslung, die leider nicht erfüllt wird. In der Tat wäre weniger manchmal mehr - was den Gesang angeht. Alles in allem eine großartige Platte. Außerdem ist FRAU POTZ ausdrücklich live zu empfehlen. Im April ist die Band auf Tour.
Johannes
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