BAND: A KEW‘S TAG
ALBUM:

LABEL: Finetunes – VÖ: 11.05.2012
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Zuletzt aktualisiert am: 12. Mai 2012
Im Vorfeld eine gruselige Vorstellung: Da veröffentlicht eine Band aus Hannover bereits drei Monate nach Gründung ein erstes Album. Hannover klingt in diesen Tagen, aber eigentlich schon immer, schön bescheuert. In der Bandinfo kommen die schmierigen Rocker von SCORPIONS her, ebenfalls FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE, die die Indie-Szene versauten. Und in dieser Ex-Expo-Stadt wuseln der mieseste Ex-Bundespräsident (Wulff) aller Zeiten durch die Gassen und außerdem soll hier die Schauspielerin (gib dem Ding bloß keinen Namen) Ferres ihre Fäden ziehen, mit einem Geldhai zusammenleben und von hier aus, nach schlechten Fernsehfilmen, alle Studios bereisen. Hannover klingt langweilig, spießig und nach einer schlechten Stadt ohne künstlerische Höhepunkte. Man weiß nun nicht, wie A KEW‘S TAG die Gesamtsituation ihrer Heimatstadt einschätzen, aber sie sind mutig und bringen dort ihr erstes Werk in Eigenregie raus. Um ihren Sound zu beschreiben, greifen sie gleich nach den Sternen und werfen mit vielen Begriffen in alle Richtungen Angeln aus: Acoustic Rock, Progressive und Radiotauglichkeit und verbreiten sogar den Halbsatz: ‚programmatische Todesthematik ohne Metalkontext‘. Angst macht sich breit. Soll man wirklich die elf Eigenkompostionen (nebst Eigentext) anhören? Ach Scheiß, ab in den Player und losgelegt. Immer ist ein stolzes Gitarrenschrubben zu hören, die akustische Gitarre hat viel zu tun. Der Bass wird sehr sparsam eingesetzt und das Schlagzeug rumpelt durch die Melodien. Und wenn man beim letzten Song „My Fearless Friend“ schon schläfrig geworden die Augen schließen will, greift doch wirklich Johannes Weik mit seiner Gitarre ein und bezaubert mit dem besten Stück Musik, was „Double-Check When You Leave“ zu bieten hat. Sollen die vier Musikstudenten lieber fleißig die Schulbank drücken. Zu bedenken wäre, dass in jeder größeren Stadt ebenfalls ähnlich gestrickte Bands mit eigenen Liedern und selbst veröffentlichten Alben auf den großen Durchbruch warten. Nur selten klappt das sogar.
ThoBe
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