BAND: THE OFFENDERS
ALBUM:

LABEL: Destiny Records / Broken Silence - VÖ: 12.10.2012
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Zuletzt aktualisiert am: 07. Januar 2013
Gegründet in Italien fand die italienische Ska-Band nach und nach in Berlin ein neues Zuhause und ist schnell vom Geheimtipp zur bekannten Szenegröße aufgestiegen. Seit Mitte Oktober ist ihr viertes Album erhältlich. THE OFFENDERS vereinen Ska der alten Schule mit Reggae, Pop, Rock, Punk und Rocksteady. Schon mit einem ihrer ersten Songs „Hooligan Reggae“ schafften sie einen Hit und begründeten u.a. dadurch einen steilen Aufstieg. Die Musiker nennen ihr neues Werk „Lucky Enough To Live“, was eine Aussage oder eine Frage sein kann. Der Revolver auf dem Cover setzt hier allerdings ein klares Statement. Wer kann schon von sich sagen, dass er glücklich ist? Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit gehen die Mundwinkel nach unten. Damit die schlechte Laune nicht überhandnimmt, gibt es nur eine Empfehlung: Die neue Scheibe in den Player schieben, die Regler nach rechts und tanzen! Allerdings sind THE OFFENDERS keine Partycombo, sondern eine engagierte Band. Ganz klar links, antifaschistisch positioniert, alte Schule. Das zeigen nicht nur die Skinheads älteren Semesters, die auf den Konzerten zu treffen sind, die Musiker bringen dies auch mit ihrer Kleidung, ihrem Auftreten und Sound zum Ausdruck. Da macht auch die neue Veröffentlichung, auf der sich dreizehn Songs befinden, keine Ausnahme. Es gibt alles was das Herz begehrt. Z.B. Ska-Stücke wie „Sun Made R´n´R“ mit einem derben Reggae-Break und Intro oder auch mal ein etwas aus dem Rahmen fallender, titelgebender Song, der mehr Poppunk und Powerpop ist als Ska und Reggae. THE OFFENDERS beweisen ihr Händchen für Melodien. Mit „The Streets Where I Belong“ gibts eine wunderbare Ska-Nummer - live und von Konserve super. Wird bestimmt bei den nächsten Ska-Nightern nicht nur einmal gespielt. Die Stücke „Never Trust A Smart Guy“ und „Tattooed On Your Heart“ erinnern stark an THE MOVEMENT aus Dänemark, die ja auch mal eine Zeitlang in Berlin gewohnt haben. Der derbste Kracher ist aber wohl „Bootboys Smash The Dancefloor“; ein Stück, das in die Fußstapfen von „Hooligan Reggae“ treten kann. Ganz groß, hitverdächtig. Da ist der Band echt ein grandioses Stück Musik gelungen. Insgesamt ist die Scheibe streckenweise poppiger als die bisherigen Veröffentlichungen, insbesondere als die ersten beiden. So sind die Songs noch eingängiger und wissen trotzdem noch den alten Fans zu gefallen. Mit „Lucky Enough To Live“ markiert die Band ihren rasanten Aufstieg in der Szene und zeigt, dass es noch weiter geht, und zwar ohne kommerzielle Kompromisse!
Frank
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