BAND: CHUCK RAGAN
ALBUM:

LABEL: Uncle M - VÖ: 31.01.2014
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Zuletzt aktualisiert am: 17. März 2014

Was für eine helle Freude über CHUCK RAGAN schreiben zu dürfen. Eigentlich braucht es ja gar keinen Anlass, um über den Sympathikus mit der besonderen Stimme kübelweise Begeisterung auszukippen. Zu beeindruckend sein Schaffen, zu begeisternd seine bodenständige "Ich gebe alles für alle - immer"-Attitüde und zu warm seine Art, mit der er eben jene "alle" sofort in seinen Bann zu ziehen vermag. Ja, Chuck ist der vielleicht netteste, begeisterndste Mensch im ganzen Folk-Punk-Indie-Zirkus. Umso schöner, wenn es tatsächlich was Neues aus seinem Universum zu berichten gibt. Mit "Live At Skaters Palace" gibt es wieder mal ein reibeisenstimmiges, 17 Nummern starkes Live-Dokument aus dem Hause Ragan - Vinyl only. Fast will man sagen 'Wie sich das gehört.', denn das Medium ist so ursprünglich, so unzerstörbar, so resistent gegen jede Idee von "Zeitgeist" wie Chuck Ragan selbst. Der röhrt, schreit, räuspert, arbeitet und verursacht Gänsehaut durch sein Set, dass es wieder einen Schauer nach dem nächsten durch sein Publikum jagt. Die, die letztes Jahr dabei sein konnten, werden sich erinnern - die anderen dürfen es jetzt ein bisschen nachempfinden. Denn was die Nadel aus den Rillen fängt, ist so im allerbesten Sinne roh und ungeschönt, dass man den Schweiß, das Blut und alles, was Chuck uns geben möchte, riechen, fühlen und schmecken kann. Kein Zweifel: "Live At Skaters Palace" ist das gelungenste Live-Dokument im Katalog des Folkarbeiters. Das liegt nicht nur an seinem immer spannender werdenden Repertoire, sondern auch an seiner Band. Nicht nur Bassist Joe Ginsberg und Violinist Jon Gaunt hat er diesmal hinter sich versammelt, sondern dazu noch Todd Beene an der Steel Guitar und Social D.-Trommler Dave Hidalgo Jr. Das Quartett verschafft Chuck Ragans Nummern nicht nur Bumms, sondern auch die tonale Tiefe, die dieses gut abgehangene Paket Gefühl und Härte verdient. Wer nicht spätestens nach dem finalen Fünferpack "For Broken Ears", "Meet You In The Middle", "Do You Pray", "The Boat" und "California Burritos" ein tiefgläubiger Anhänger der Church Of Chuck wird, ist entweder tot, taub oder ein schlechter Mensch. Keine Diskussion.

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