BILDERBUCH aus Österreich sind die legitimen Nachfolger von Falco, dem letzten österreichischen Act, der textlich wie musikalisch auch international relevant und zudem Pionier in Sachen deutschsprachigem Sprechgesang war, noch bevor es überhaupt das Etikett deutschsprachiger Rap gab. Auch BILDERBUCH gelingt es mühelos mit einer Lässigkeit, Ironie und Sprachwitz, die an diesen großen Ösi-Kollegen oder an DIE FANTASTISCHEN VIER erinnern und gänzlich ohne die im deutschsprachigem Rap üblichen Peinlichkeiten und Klischees à la 'ich mach alle platt, die mir im Weg sind und besorg’s allen Bitches' auskommt. So heißt es in „Plansch“: 'Wenn du Angst vor der Zukunft hast, kauf dir einen Pool. Plansch! - Wenn du zu viel Geld hast, schmeiß es in den Pool. Plunge! – Wenn du alles hast, ersauf dich im Pool'. Dieser ironische, spielerische Sprachwitz zieht sich durch das gesamte Album. Dem textlichen Flow steht dabei der Musikalische in nichts nach. Neben schräg-knarzigen Rockismen wie dem genial-knarzigen „Maschin“, das (zu Recht) im Radio rauf und runter gespielt wurde, und “Plansch“ gibt’s auch viele Rap-, Hip-Hop-, Dub- und Funkeinflüsse. Bei Songs wie "Softdrink" oder "Gigolo" kommt einem Prince in den Sinn; aber auch zum Beispiel die QUEENS OF THE STONE AGE beim Gitarrensound von „Schick Schock“. Man muss die Platte aber nicht über die Maßen sezieren und sollte sie sich unbedingt einfach zu Gemüte führen. Um die Süddeutsche Zeitung zu zitieren: 'Diese Musik ist geil, weil sie geil ist'. Damit ist eigentlich alles gesagt.