BAND: ENSLAVED
ALBUM:

LABEL: Indie Recordings / Soulfood – VÖ: 29.09.2008
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Zuletzt aktualisiert am: 20. Oktober 2008
ENSLAVED, die die zweite Black Metal-Welle Anfang der neunziger Jahre hervorbrachte, sind mittlerweile für ihren progressiven Sound bekannt und brechen gern mit Traditionen. Sie haben schon längst dem puren Black Metal abgeschworen und spalten damit natürlich die Gemüter. Der Hörer muss loslassen können von eingefahrenen Gewohnheiten und „Vertebrae“ durchaus mehrmals auf sich einwirken lassen, um viele Kleinigkeiten im Songwriting entdecken zu können. Außerdem haben die Norweger auf ihrem elften Studioalbum die Pfade der Wikinger textlich verlassen. Druckvoll und schnell ist der Opener „Clouds“ gleich einer der bemerkenswertesten Songs auf dem Album. Sänger Grutle Kjellson wechselt nicht nur hier immer mal wieder zwischen klarem Gesang und rauen Black Metal Growls. Das Schlagzeug scheppert angenehm trocken und steuert so einen Teil für das Gleichgewicht aus Black Metal und Prog-Rock bei. Der recht monotone Rhythmus in „Ground“ wird durch ein sauberes, melodiöses Gitarrensolo veredelt. In „Reflection“ begleiten rockende Melodien Grutles tief knarzende Stimme, die dann in sanfte Töne übergeht. Die düstere, beinahe psychedelische Monotonie von grollenden Gitarren in „Center“ untermauern ENSLAVED mit fast geflüstertem Gesang. Die Musiker aus Bergen beweisen einmal mehr, dass die Revolution des Black Metal nicht nach poppigem Mainstream klingen muss. Im Rahmen der Popkomm werden sich ENSLAVED am 9. Oktober 2008 gemeinsam mit anderen Bands des norwegischen Labels Indie Recordings im Berliner K17 die Ehre geben.
claudia k.
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