BAND: MIYAGI
ALBUM:

LABEL: Richard Moblmann Records / Indigo - VÖ: 07.11.08
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Zuletzt aktualisiert am: 12. Januar 2009
Das hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Die Jungs von MIYAGI kommen tatsächlich aus Deutschland und zwar aus der Fahrradstadt Münster, mit der mich ziemlich wirre Erinne-rungen verbinden, dabei hatte ich sie beim anfänglichen Hören erst mal in die Rubrik „Das nächste Ding“ aus UK gepackt. Wobei man das ja auch schon leicht negativ werten könnte... Aber auch wenn die Stimme des Sängers und ehemaligen Drummers der Band, Stefan Matysick, für mich am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig war, was vor allem an dem für die restlichen Songs gar nicht repräsentativen Einstiegssong „The Whale“ liegen dürfte, entwickeln sich die Lieder nach mehrma-ligem Hören fast schon zu Ohrwürmern und können damit leicht mit der britischen Konkurrenz mithalten. In punkto Rotz und Schmissigkeit übertreffen sie viele ihrer englischen Vorbil-der sogar. Es ist jedoch sicher noch einiges an Entwicklungs-potential vorhanden bei dieser tollen Neuentdeckung aus dem schönen Münsterland. Schon der zweite Song und Titeltrack entwickelt sich zu einem Tanzflächenfüller und die nachfolgenden Lieder stehen dem nicht nach. Weitere Höhepunkte sind das melodische und nach vorne drängende „M.E.G.A.N.“, welches ein bisschen an die EDITORS erinnert in seinem melancholischen Draufgän-gertum, und das in die selbe Richtung dahinwabernde Tanz-stück „Whatever 2.0“. Gesanglich immer wieder unterstützt - so zum Beispiel im Song „Chimes“ - wird der Sänger vom jetzigen Drummer und vormaligen Frontmann Daniel Ortega. Man sieht: hier läuft einiges durcheinander in der Bandbesetzung. Was sich auch in den Liedern fortsetzt, die nicht nur eingängig rocken, son-dern auch von richtig gutem Songwriting zeugen. Denn bei der Musik dieser netten vier Münsteraner muss ich ständig mitwip-pen und ein bisschen erinnern mich die verqueren Songs auch an die FOALS in etwas konventioneller. Nicht nur bei „Bad Penny“ höre ich daneben auch einen kräftigen Schlag THE CURE heraus und an die Stimme habe ich mich mittlerweile auch gewöhnt, zu sehr erinnert diese an den Gesang von Robert Smith, und den mag ich eigentlich ganz gern, hehe. Auch die Songs werden mit der Zeit immer besser! (Hab ich das schon erwähnt?). Erschienen ist dieses fröhliche Debütalbum bei Richard-Mohlmann Records, dem Label von Dennis Schneider, be-kannt als Gitarrist von MUFF POTTER. Und von Dezember bis Februar spielen MIYAGI auch auf diversen deutschen Bühnen, was durchaus vielversprechend klingt nach dem Genuss voN „Hydraulic Son“. Es darf dann gerne auch getanzt werden, denn dazu verleiten ihre Lieder immer wieder. Ich bin schon gespannt auf das; was da noch kommen mag. „Hydraulic Son“ ist auf jeden Fall meine Tanzplatte des Monats und sei euch wärmstens an Herz gelegt.
Andy
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