BAND: PARLOVR
ALBUM:

LABEL: Dine Alone Records / Soulfood Records - VÖ 02.07.10
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Zuletzt aktualisiert am: 31. Juli 2010
PARLOVR kommen aus Montreal / Kanada, wo sie sich im Jahre 2006 gründeten und spielen in einer Liga mit anderen kanadischen Bands, wie ARCADE FIRE, den STARS oder BROKEN SOCIAL SCENE. Naja... vielleicht sind sie noch nicht so bekannt, aber das dürfte sich bald ändern. Ihre Musik ist etwas sperriger, steht den genannten Bands aber an Einprägsamkeit in nichts nach. Es dauert nur etwas länger mit dem Warmhören... Lässt der Name erst einmal eine slawische Band vermuten, erinnert die Musik eher an Bands wie MODEST MOUSE oder die schon genannten ARCADE FIRE. Der Name PALOVR wird wie Parlour ausgesprochen und bezieht sich auf einen Auftritt in einem Loft. Wegen einer anderen dort spielenden Band, die bereits PARLOUR hieß, tauschten sie einen Buchstaben und nannten sich PARLOVR (also nichts da mit slawischen Ursprüngen!). Im ersten Song „Pen to the Paper“ klingen die Gitarren wie Dudelsäcke und schwurbeln nur so herum, während ein holpriges Schlagzeug dazu mühsam den Takt hält. Dieses Lied flmmert nur so vor sich her und macht das dazu tanzen mühsam und beschwerlich. „Sandwalking“, der zweite Song auf der CD, kommt etwas ruhiger daher. Und sparsamer instrumentiert. Aber nicht weniger sympathisch und mit toller Hookline. Nummer 3 der Platte namens „On The Phone“, erinnert mich dann ziemlich an das Frühwerk der etwas unterschätzten Band SILKWORM oder an die frühen SPOON. Sehr charismatisch und schrill kommt die Stimme von Sänger Louis David Jackson in allen Tracks daher. Jener hat es neben den von der Band genutzten Billiginstrumenten nicht leicht, meistert das aber sehr gut und gemahnt mit seiner Stimme ein wenig an den Gesang des ARCADE FIRE Sängers. Hervorzuheben wäre auch das achte Lied namens „ Archy & Mehitabel“, welches ein wenig aus den anderen Songs heraussticht und mit angezogener Geschwindigkeit, abgehackten Gitarren und untermalenden Keyboardklängen brilliert. Hinter dem eigentlich letzten Track „All the World is All That is the Case“ versteckt sich ab etwa Minute 7 noch ein versteckter Hidden Song, welcher nochmal völlig neben der Spur dahin rockt. So geht am Ende wirklich die Sonne auf! Verglichen wird die Band häufig mit SONIC YOUTH, wobei dieser Vergleich aber meiner Einschätzung nach etwas hinkt, denn die Musik von PARLOVR ist holpriger und etwas einfacher gestrickt. Außerdem ist sie nicht so stark interessiert an Sounds, wie es die Musik von SONIC YOUTH ist. Stattdessen wurde alles etwas freakiger angelegt. Dennoch (oder gerade deshalb) sind PARLOVR und ihre Lieder ziemlich catchy! Der schrullige Weirdorock ihres Debütalbums zündet vielleicht nicht schon beim ersten Hören, knallt aber irgendwann umso mehr. Dann nämlich, wenn man sich erst einmal in das Universum der Band eingeklinkt und auf die ziemlich verrückt instrumentierten Gassenhauer eingelassen hat.
Andy
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