Sunny Bastards – VÖ 11.06.2010 |
---|
Zuletzt aktualisiert am: 04. August 2010
‚Working Class‘ ist der Begriff, der in dieser fast zweistündigen, filmpreisgekrönten Dokumentation über die weltweite Skinhead-Szene am häufigsten in den Zusammenhang mit der Entstehung der Skinhead-Kultur und -Musik gebracht wird. Die Protagonisten und Vorreiter der US-Bewegung (PATRIOT, MURPHY´S LAW, IRON CROSS) lassen tiefe Einblicke in Leben und Lebensstil der amerikanischen Skinheads zu, während die europäischen Vertreter (VOLXSTURM, URBAN REJECTS, GIMP FIST) in einem Special über ihre persönlichen Erfahrungen und Erwartungen an die Skin-Welt berichten. Angefangen von den Ursprüngen der Einflüsse (Ska, Reggae, Hardcore, Oi!) bis zu den Konflikten (und vor allem Gemeinsamkeiten) zwischen Punks und Skins wird ein weiter Bogen geschlagen, der letztlich immer wieder in der Aussage gipfelt, dass der Stolz, einen Teil der Arbeiterklasse darzustellen alle vereint, und dass man sich von den Verlockungen und Degenerationen der modernen Konsumwelt beinahe dogmatisch abwendet. Immer wieder werden Live-Mitschnitte eingestreut, die die verschiedenen Musik-Stile der Skinheads dokumentieren und auch dem Laien näher bringen (BLUEKILLA, KEYSIDE STRIKE, BOVVER BOYS). Der Film zeigt letztlich vor allem, wie bodenständig, vielschichtig und völkerverbindend die Skinhead-Bewegung tatsächlich ist und belegt ganz nebenbei, dass sie nur von schlecht informierten Ignoranten zu Unrecht verallgemeinernd in eine politisch rechte Ecke gestellt wird. Nach „New York Hardcore“ ist auch diese Scheibe also wieder Pflichtstoff für sämtliche Interessierte an musikalischer Subkultur und deren Auswirkungen auf Menschen aller Nationalitäten. Der Titel „Cross Culture“ ist hier demnach absolut wörtlich zu nehmen und für unsere Begriffe perfekt umgesetzt worden. Das Material liegt übrigens im 4:3-Format vor und ist durchgehend in guter Qualität gefilmt worden. Deutsche Untertitel machen die komplett in Englisch produzierte DVD auch für diejenigen verständlich, die mit den einschlägigen Slangs der Interviewten nicht allzu viel anfangen können.
d. von junzt
|