edition ost – Spotless – VÖ: 20.07.2011 |
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Zuletzt aktualisiert am: 07. September 2011
Einer der besten und ehrlichsten Sportler der DDR ist der Radfahrer Gustav-Adolf Schur. Jedes Kind früher und jetzt fast jeder Erwachsene der östlichen Länder kann etwas mit diesem Namen anfangen. Er gewann die Friedensfahrt, jede Menge anderer Rundfahrten und wurde sogar mehrmals Weltmeister. Bei der WM 1960 verzichtete er zugunsten seines Team-Kollegen Bernhard Ecksein auf den Erfolg. 1989 wurde „Täve“ sogar zum größten Sportler der DDR-Geschichte gewählt. Nun gibt es eine „Hall Of Fame des Sports“, in der jährlich mehrere deutsche Sportler aufgenommen werden. Zu besichtigen sind sie im Internet und auf Wanderausstellungen. Nun sollte Gustav-Adolf Schur in diese aufgenommen werden, da er ja für einen Teil Deutschlands jede Menge geleistet hat. Täve hatte nie gedopt, war nicht in der NSDAP, hatte nie gespitzelt und hat auch keine ihm anvertrauten Kinder missbraucht. Beste Voraussetzungen, neben den sportlichen Leistungen, um in solch eine komische Halle aufgenommen zu werden. Doch Fehlanzeige, denn da er ein DDR-Sportler ist, lange Jahre in der Volkskammer saß und für die PDS kandidierte, begann die bürgerliche Presse zu hetzen und so genannte verantwortliche Leistungsträger der Gesellschaft wehrten sich gegen diesen kleinen Schritt. Da er aber auch sehr viel Zustimmung bekam und seine Fans ihn „trösteten“, entschloss er sich zu diesem Buch, in dem er die Zeitungsartikel, Briefe und Wortmeldungen gegen sich und der ehemaligen Kurzstreckenläuferin Renate Stecher, der es ähnlich erging, sammelte. Auch die Absage und die Namen der Jurymitglieder für die „Hall Of Fame“ - zumeist sind es feiste und dicke Männer aus der Industrie, die nicht viel über den Sport wissen – findet man in diesem Buch.
ThoBe
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