Eulenspiegel Verlag – VÖ: 15.02.2011 |
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Zuletzt aktualisiert am: 17. Januar 2012
Was in der heutigen Zeit die dämlichen Chip-Karten für Arzt, Einkauf und Bundesbahn sind, das waren zu seligen DDR-Zeiten die Ausweispapiere. Ach, wie zuckte man zusammen, als plötzlich der Mann im grünen Rock finster blickend vor einem stand und laut und entschieden rief: „Ihre Papiere bitte!“. Ja, welche denn, guter Volkspolizist. Da gab es den richtigen und immer zur Hand habenden Personalausweis, den Ausweis für die Mitgliedschaft bei den Jungen Pionieren, den Konsum-Ausweis für die wertvollen Rabattmarken und den Ausweis für die Partei. Dann gab es noch den Betriebsausweis, was heute die Stechkarte ist, und den Gewerkschaftausweis, der Zutritt zum Ferienparadies im Thüringer Wald verschaffte, Ausweise für Sport, gesellschaftliche Tätigkeit, Hobbies und Arbeit. All diese wunderbaren Personaldokumente hat nun der Autor und Spaßmacher Mathias Wedel dem Vergessen entrissen und in einem Buch zusammengepackt. Zu vielen dieser Ausweise gibt es lesenswerte, immer lustige und mit Wissen angereicherte Geschichten. Manchmal wundert sich der DDR-Bürger, was es doch alles für wichtige Dokumente gab, die man immer bei sich tragen musste. Wer kennt denn noch die „Sportabzeichen- und Klassifizierungskarte“, gar den „Freund der Jugend“-Ausweis oder schließlich den „Zirkellehrerausweis“. Jedes Papier ist nett abgebildet, wobei die Passbilder der ehemaligen Besitzer mit neuen Gesichtern überpinselt wurden, zum Beispiel von Günthi Jauch, Harald Juhnke und Wolf Biermann. Alles passt ganz hervorragend, Spaß ist garantiert.
ThoBe
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