ALEXANDER KLUY
Fahrradspaß - Geschichten und Gedichte

Reclam Verlag – VÖ: 26.03.2014
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Zuletzt aktualisiert am: 15. Juli 2015

Die Zeit ist reif, dass man wieder seinen Drahtesel aus dem „Stall“ holt und damit durch die Lande fährt. Dabei muss der Fahrradfahrer noch nicht einmal die Straßen benutzen, denn in allen nur möglichen Landstrichen gibt es ganz hervorragend ausgebaute Radwege. So könnte ein sportlich Begeisterter sogar die Länder Franken, Bayern und Thüringen mit einem kühnen Ritt bewältigen. Wenn alle Radkarten, Unterkünfte und Ersatzteile besorgt sind, das Fahrrad auf dem neuesten Stand ist, kein bisschen Öl und Luft mehr fehlt, dann noch schnell die sieben Sachen gepackt und der Sonne entgegen gestrampelt. Natürlich sollte der willige Radler auch mal zwischen den Etappen eine kleine Pause einlegen, seinen Allerwertesten auf kleine Schäden untersuchen und sich ansonsten an heimischen Getränken und Speisen laben. Ein bis drei Bierchen dürfen schon gezischt werden. Wer nicht ganz weg vom Buch kommt und sogar etwas zu lesen mitnehmen will, dem sei vor, während oder nach der Radtour das handliche und ganz hervorragend gestaltete Buch „Fahrradspaß“ empfohlen. Auf über 156 Seiten gibt es an Text alles, wo auch nur das Wort Fahrrad vorkommt. So berichtet der deutsche Schriftseller Hans Fallada (1893-1947) über sein neues Rad und der russische Autor Leo Tolstoi(1828-1910) erklärt noch einmal, wie der mutige Mensch das Rad fahren lernen kann. Herrlich witzig und nach so vielen Jahren immer noch spritzig die Satire von Karl Valentin. Ebenfalls überhaupt nicht schlechter Kurt Tucholskys Bericht über 1372 Fahrräder. Mal nennen die Dichter in diesem Buch ihr Fahrrad den besten Freund und dann wieder wird geschimpft, dass es eine Freude ist: „Ja, mit so eim scheiß Electroradl fohr i do a so hoch!“Schließlich fährt Franziska Wolffheim mit dem Rad durch Paris und der lustige Hans Zippert stellt fest, dass für Fußgänger mit Fahrrad andere Regeln gelten. Abgerundet wird das flotte und gut lesbare Buch durch einige Gedichte (Thomas Gsella, F.W.Bernstein), die dem Buch noch etwas Stimmung verpassen und manch schwerer Etappe die nötige Power geben.

ThoBe
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