Im ansonsten sehr guten ‚Lexikon der Rockgitarristen’ von Frank Schäfer und Michael Rudolf konnte ich John Fahey leider nicht finden, obwohl er unter den Fans zu den originellsten Gitarristen gehört. Allerdings hat er sein Tun nicht nur auf das Gitarrespielen beschränkt, sondern sich vor allem als großer Musikfanatiker und Schellackplattensammler einen Namen gemacht. Er gründete unabhängige Labels, holte längst vergessene Bluesmusiker ans Licht der Welt zurück und entdeckte junge Talente wie Leo Kottke. Für den Film Zabriskie Point schuf Fahey die Filmmusik und beeinflusste - bis zu seinem Tod, 2001 - ganze Gitarrengenerationen. So wie er die Gitarre spielte, so schrieb er seine Prosastücke: Voller Aktion, knallhart und mit jeder Menge unbekannter und zerfetzender Töne. In „Orange“ können wir Faheys Musikerleben nachempfinden und miterleben - wie er mit berühmten Zeitgenossen zusammen kommt, mit diesen umgeht und immer wieder und überall die Gitarre zu Höchstleistungen prügelt.

ThoBe