Eichborn - 2007 |
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Zuletzt aktualisiert am: 04. September 2008
Viele junge Leser werden sich fragen: Was kann ich werden, wenn die Schule in den letzten Zuckungen liegt? Einige können bis zum nächsten Jahr warten und so weiter eine Weile überlegen. Wer allerdings mit der Schule fertig ist und immer noch überlegt, dem sei Thomas Gsellas neues Buch empfohlen. Der Schriftsteller, der als Chefredakteur der Humorzeitschrift Titanic fungiert, stellt in seinem Buch „Der kleine Berufsberater“ wichtige Berufe vor. Für einige braucht man Abitur und muss studieren, andere Berufe sind bereits nach einer ordentlichen Lehre zu haben. Das Besondere an diesen Berufsportraits ist, dass sie alle gereimt sind und hinter die Berufskulissen schauen. So wird ein Lehrer wie folgt beschrieben: Der Lehrer geht um sieben raus / Und ruft vier Stunden: „Leiser!“ / Um kurz nach eins ist er zuhaus / Nicht ärmer, aber heiser. So gibt es vom Architekten bis zum Zuhälter so manch Wichtiges zu berichten, dass nicht immer zum erlernen einlädt. Wer allerdings hart im nehmen ist und seinen zukünftigen Beruf liebt, der empfindet die 23 Gedichte als echtes Vergnügen und kann darüber herzlich lachen. Wie der Schriftsteller Gsella verriet, haben vor allem Lehrer und Zahnärzte über diese Art von Berufsvorstellung protestiert und sogar an den Verlag flammende Gegengedichte geschickt. Da Journalisten hart im nehmen sind, sei hier die erste Strophe ihres Gedichtes wieder gegeben: Der Journalist hat nichts gelernt / Und muss darüber schreiben. / So ist er weit davon entfernt, / Mucksmäuschenstill zu bleiben.
Wer das Buch durch hat, weiß danach garantiert was er werden will. Oder auch nicht.
ThoBe
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