Edition Tiamat – VÖ 3/2009 |
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Zuletzt aktualisiert am: 09. September 2009
Droste muss sein. Der gerade von Berlin (Hauptstadt) nach Leipzig („Heldenstadt“) gezogene Autor und Feinschmecker verneigt sich mit seinem neuen Buch „Im Sparadies ...“ vor der deutschen Sprache. Aus jeder Seite purzeln dem Leser neue Wortschöpfungen, herrliche Beschimpfungen und Liebesempfindungen entgegen. Klar stellt er heraus, dass er mit dem Maskottchen aller Deutschlehrer, dem Zwiebelfisch-Sick, nichts zu tun haben will. Droste geht vielmehr mit aller Macht und ordentlichen Texten gegen das „angloamerikanische Sprach-Bombardement“ vor und verhöhnt völlig zu Recht die Angehörigen der Sprachschutzstaffeln, die regelmäßig versagen, wenn sie den Medien schlaue Sätze entgegen schleudern wollen. Weiter schildert der Sprachkritiker wahre Begebenheiten mit Frisörstuben, die sich doch wirklich „Hair Force One“ nennen, macht sich lustig über die Schreiber und Quatschköpfe, die immer wieder vor dem schönen Wort DDR das völlig überflüssige „ehemalig“ setzen und fährt ein Sprachfehlernavi durch die Gegend.
Wer wie Wiglaf D. die deutsche Sprache liebt und manch schönes Wunderwort streichelt, sollte diese kleine Sprachkritik bald sein Eigen nennen und ganz vielen Menschen weiter verschenken.
ThoBe
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