What we Feel2Soli-Reunion-Tour!

Nach ihrer Auflösung im Jahr 2010 hat die bekannteste Antifa-HC-Band Russlands WHAT WE FEEL mitte letzten Jahres wieder angefangen zusammen zu proben, um am 16. November 2012, dem dritten Todestag ihres Freundes Ivan Chutorskoi, bei einem Antifa-Festival im Berliner SO36 ein Ausnahmegig zu spielen. Dieser Gig verlief sehr erfolgreich. Das SO36 war voll von jubelnden

Leuten, die hauptsächlich wegen WHAT WE FEEL zu dem Festival gekommen sind. Die Jungs wurden von allen Seiten ermuntert weiter zu machen. Und so ist es kein Wunder, dass Igor, der ehemalige Bassist und jetztiger zweiter Sänger, einpaar Wochen später eine komplette Europatour auf die Beine gestellt hatte.

Doch diese Tour ist keine normale Tour, sondern eine Solitour für die Familie von Ivan Chutorskoi, welcher am 16. November 2009 im Alter von 26 Jahren von Nazis hinterhältig im Treppenhaus seines Hauses ermordet wurde. Ivan, kurz genannt Vanja, war einer der führenden Persönlichkeiten der Moskauer Antifa-Szene und gehörte der RASH-Bewegung an. Ich hatte Anfang 2008 ihn bei einem Interview, welches im WAHRSCHAUER 56 erschien, als einen sympatischen, tatkräftigen und mutigen jungen Mann kennengelernt und stand auch später mit ihm in Kontakt. Die Nachricht von seinem Tod war ein wirklicher Schock.

Anfang Januar 2013 sprach Igor mit der Mutter, Großmutter und Schwester von Ivan, welche er ab und zu besucht, über die Solitour. Von Zeit zu Zeit versucht er und seine Freunde Ivans Familie zu helfen. Damals brachte er ihnen das Geld (850 Euro), welches WHAT WE FEEL für sie bei dem Antifa-Festival im November gesammelt hatten. Aber es reicht bei weitem nicht aus, um in einer so teueren Stadt wie Moskau zu überleben. Ivans Vater starb ein Jahr vor der Ermordung seines Sohnes an Krebs. Seine Schwester ist Studentin du seine Mutter und Großmutter leben von einer staatlichen Rende von ca. 170 Euro pro Monat. Ihre Wohnung sieht sehr arm aus. Letztes Jahr kamem 2000 Euro von Spenden und Soliveranstaltungen zusammen. Das ist nicht viel für ein ganzes Jahr für drei Personen, von denen zwei krank sind.

Also war es Igors Idee das gesamte Geld von allen Konzerten 2013 und vom Merch, abzüglich der Unkosten, der Familie von Ivan zu geben. Das wird dann hoffentlich genug sein, um das Überleben der Familie für 3 bis 5 Jahre abzusichern. Er sprach darüber mit Ivans Familie. Die drei Frauen lehnten das Angebot zunächst ab und meinten, dass sie das nicht brauchen würden usw. Er sprach mit ihnen über eine Stunde lang und meinte, dass es gut wäre so viel Geld wie möglich innerhalb eines Jahres zu sammeln, um es z.B. auf die Bank zu bringen als eine finanzielle Absicherung oder um damit die Wohnung zu renovieren oder sonst was. Für WHAT WE FEEL wäre es eine Ehre und eine gute Möglichkeit zu zeigen wie wichtig ihnen Ivan war. Die Frauen willigten schließlich ein.

Hier ist eine Nachricht von Igor zu dieser Tour:

„Hallo an Alle!

Wir möchten nun etwas von unseren Plänen für dieses Jahr erzählen:

Einer der Hauptgründe warum wir uns für eine Reunion entschieden haben, war die Realisierung eines größeren Projektes. Wir möchten 2013 für das Jahr der Unterstützung der Familie von unserem umgekommenen Freund Ivan Chutorskoi erklären.

Ivan wurde am 16.11.2009 in Moskau von Neonazis ermordet.Infos:
http://www.redskins.ru/modules.php?name=News&file=article&sid=102
http://de.indymedia.org/2009/11/266100.shtml

In diesem Jahr wäre er 30 Jahre alt geworden. Seine Mutter und Großmutter, Menschen die Ivan großzogen und viele Werte seiner Persönlichkeit förderten, haben die finanzielle Hilfe nötig. Die Familie, die den einzigen Ernährer, geliebten Sohn und Enkel verlor, befindet sich im kritischen materiellen und gesundheitlichen Zustand. Der Vater Ivans starb an Krebs, ein Jahr vor Vanjas Ermordung. Zu diesem Zeitpunkt ist einzig die staatliche Rente (170-200 €) die Quelle der Existenz der Hinterbliebenen.

Vanja hat sehr vieles (nicht nur) für uns alle gemacht – auch für die Band. Er war stets ein guter Freund, ein ehrlicher und offener Mensch, auf den immer Verlass war. Er hat ungemein viel Wichtiges und Entscheidendes für die Moskauer Antifa-, Punk- und Hardcoreszene geleistet. Er war ein Antifaschist und Anarchist, ständig seine Sinne schärfend.

Für uns ist es eine grosse Ehre, uns auf diese Art zu für alles zu bedanken, indem wir versuchen DEN Menschen das Altern in Würde zu ermöglichen, die Vanja zu DEM Menschen erzogen, den wir kannten.

Im Rahmen des gegebenen Projektes sind 2 Benefiz-Touren in Europa organisiert, sowie einzelne Konzerte in Russland und Weißrussland.

Bei den Konzerten wird ein eigens organisiertes Soli-Merchandising geben. Wir bereiten einen Film über Ivan vor, der vor der Tour veröffentlicht wird. Im April werden die Label "Rumble Fish" und "Street Influence" eine kleine Auflage des Benefiz-Albums „Tribute to WWF“ herausgeben, an dem unsere Freunde der Bands MyTerror, Hausvabot, Distress, Bona Fides, Wild by Heart , Warborn und Voennoe Polozhenie, Kids of the streets teilnahmen (weiterefolgen!).

Sämtliche Einnahmen von Konzerten, von Soli- und Band-Merchandising kommen der Familie Vanjas zu gute. Eine Spende könnt Ihr auch persönlich (mit entsprechendem Vermerk) auf ein Konto das wir dafür nutzen dürfen überweisen.

An: Die Falken OVSchwäbisch Gmünd
Blz: 43060967
Kto: 7021179400
Bank: KSK Ostalb

International:
bic: GENODEM1GLS
iban: DE524306096770211794

Online donate (sms, webmoney): http://wwf.kroogi.ru

Achtet auf neue Informationen und danke für eure Unterstützung!

WWF“

Tourdaten:


 

20.07.2013 St.Petersburg / Help Fest
27.07.2013 Magdeburg / Knast
29.07.2013 St.Gallen / Rümpeltum
30.07.2013 Bremgarten / Kuzeb
31.07.2013 Darmstadt / Oettinger Villa
01.08.2013 Jena / Kassablanca
02.08.2013 Hamburg / Gangeviertel
03.08.2013 Berlin / Resist To Exist Festival
17.08.2013 Warschau / Summer Riot Fest