Live is just a cabaret
Berlin / 4.9.10 im Wild at Heart: Samstag, den 04.09.2010 war im Wild at Heart mit KAMIKAZE QUEENS eine Band angekündigt, die seit ihrem Bestehen immer mehr Fans zieht und ihre ganz eigene Version von anrüchigem-Punkrock-Cabaret auf die Bühne bringt.
Bis es soweit war (ziemlich pünktlich zur Geisterstunde fingen KAMIKAZE QUEENS an), gab es noch die SURFAHOLICS aus Bregenz zu bewundern.
Aber der Reihe nach. Nach einem leckeren und günstigen Abendessen im Tiki Heart, welches sich gleich neben dem Wild at Heart befindet, betraten wir gegen 22.00 Uhr den Club. Viel war noch nicht los, und so setzten wir uns noch ein bisschen draußen in die kühle Spätsommernacht und ließen den Abend gemütlich angehen. Das Essen musste ja auch erstmal verdaut werden.
Als es uns zu kühl wurde, gingen wir wieder
rein. Mittlerweile waren im Wild at Heart einige Leute angekommen. Der Club füllte sich gut und es versprach ein schöner Abend zu werden. Kurz vor 23.00 Uhr tat sich dann was: das erste Bandmitglied der SURFAHOLICS betrat die Bühne, nachdem es sich durch die ungefähr 150 Anwesenden gequetscht hatte. Die SURFAHOLICS sind - entgegen ihrem Bandnamen - keine Surfband, sondern spielen ´77er Punk mit einem deftigen Noise-Einschlag. Es war laut vor der Bühne, sehr laut. Dies lockte immer mehr Gestalten nach vorne, so dass der Platz dort immer enger wurde. Die Band aus Österreich gab gut Gas. Das Publikum dankte es mit viel Beifall. Die SURFAHOLICS spielten eine gute halbe Stunde. Wie sie mir später erzählten, sind sie nur für diesen Gig von Bregenz am Bodensee nach Berlin gefahren. 1300 Kilometer hin - und zurück, Respekt, meine Herren!
Nun gab es eine kurze Pause, bevor KAMIKAZE QUEENS die on Stage gingen. Die beiden Sängerinnen Trinity und Mad Cate sahen wieder super aus, aber auch die Herren der Schöpfung hatten sich hübsch gemacht. Vor der Bühne wurde es jetzt noch enger. Das Publikum bestand aus ein paar Rockabillys, Punks aber auch vielen eher normalen Leuten. Es war eine Mischung, wie sie nur selten bei Bands zu sehen ist. Das liegt vielleicht an der Musik, die kaum in eine Schublade passt und vielleicht auch daran, dass mehrere Bandmitglieder auch in anderen Combos spielen (Mad Kate bei BONAPARTE, Trinity & Luscious Lloyd bei CRY BABIES und Tex Morton düfte wirklich Jedem bekannt sein).
Die Band legte kurz nach dem Betreten der Bühne los. Ihr Live-Sound ist vielleicht sogar noch besser geworden. Kann aber auch am Mixer gelegen haben, der einen sehr guten Job machte. Mad Kate und Trinity gingen sofort gut ab, sowohl vom Gesang als auch von ihrem erotischen und sehr aufreizendemn Tanz her. Die Texte handeln nicht gerade von Blumenwiesen, sondern vom dreckigen Leben zwischen Sex, Drugs, Rock´n´Roll und Träumen, die die meisten Menschen lieber lieber für sich behalten. Aber KAMIKAZE QUEENS sprechen diese Träume alle aus. Die Show strotze nur so von dirty Rock´n´Roll, der absolut hörens-und sehenswert war. Die Tatsache, dass heute am Eingang stand, der Einlass sie erst ab 18 erlaubt, war keinesfalls untertrieben. Diese Band passt perfekt ins Wild at Heart, die Musiker fühlten sich sichtlich wohl und das Publikum war begeistert. So war es eine mitreißende, heiße und sehr, sehr gute Show.
Weit nach Mitternacht beendeten die KAMIKAZE QUEENS nach ihren Zugaben den Abend. Vielen Anwesenden war aber noch heiß und so tanzten sie zur Musik des DJs noch bis zum Morgengrauen weiter.
Photo: Kiril Bikov