Conne Island, Leipzig, 28.04.2012: Ich war etwas spät dran, denn mein Plan, vorher bei einem Veggiladen in Plagwitz einen Burger abzugreifen, wurde mit einer einstündigen (!) Wartezeit belohnt. Wer nimmt denn bitte so etwas mehr als einmal freiwillig auf sich? Zumindest war ich so schon mal das Warten gewohnt, was sich als praktisch erwies, denn die Headliner des Abends und der Grund meines Erscheinens, die New York Hardcorepunker GORILLA BISCUITS ließen sich mit ihrem Erscheinen durchaus Zeit. Gerade, als ich daran dachte, sie hätten sich nach dem kurzem Linecheck vielleicht dazu entschlossen, „woanders“ noch etwas Veganes in den Magen zu bekommen, betraten sie die Bühne und ab ging’s! Im Nullkommanix war die Crowd zweigeteilt: Vorne ein sehr springfreudiges Publikum, das die eigene körperliche Betätigung dem Getragen-werden eindeutig vorzog, hinten die Kopfnicker. Mitgebrüllt wurde fleißig, so dass Sänger Civ den ersten Reihen immer wieder die Möglichkeit gab, das auch über sein Mikrophon zu tun. Da es keine angestellten Schubser gab oder welche, die sich einfach vornehm zurückhielten, musste er allerdings auch schon mal einem Fan auf der Bühne erklären, dass er genau wisse, was dieser mit „more oldschool songs“ meinen würde - schließlich hat die Band seit über 20 Jahren keine Scheibe mehr eingespielt und demnach gäbe es natürlich ausschließlich Oldschool-Songs zu hören.
Wie fairerweise kurz vorher angekündigt, spielten sie keine Zugaben, sondern beendeten den Abend mit dem Titelstück ihres Meilensteins „Start Today“, bei dem Gitarrist Walter Schreifels doch wirklich für zehn Sekunden zur Mundharmonika griff! Der Sound hätte, gerade bei den Gitarren, etwas schärfer sein können, aber die Energie kam jederzeit gut rüber, so dass mir der Abend positiv in Erinnerung bleiben wird.
Das Foto zeigt den Ort des Geschehens etwa eine Stunde danach.