Willi wills wissen!
Berlin/SO36: 28 Jahre Punkrock - wie fühlt sich das an? Und zudem noch ein Auftritt im SO36? Unvorstellbar, dass diese Band dort auftrat, aber es stimmt! Wo früher noch Menschen, die nur einen Hauch Proll waren rausgejagt wurden und Hausverbot auf Lebenszeit bekamen, wurde heute ein Fest des Ballermann Rock’n´Roll gefeiert. Ich nutzte die Chance, Sänger Willi Wucher, Jennes (Bass) und Trevor (Gitarre) auszuquetschen.
Wahrschauer: Scheint ja grad gut zu laufen...?
J: Wir können uns nicht beklagen, momentan haben wir einen richtigen Höhenflug. Wir müssten nur ein paar Tage jünger sein.
W: Was meint ihr woher kommt der Höhenflug?
T: Wir machen die gleiche Scheiße jetzt seit 10 Jahren…
W: Ist das so eine Art “später Dank“, den ihr bekommt?
J: Ich glaube, das ist kein später Dank, das ist Mitleid. Die alten Säcke, so auf die letzten Tage. Da muss man noch mal applaudieren und sagen “Ihr habt euer Leben gehabt“.
WW: Verändert haben wir uns nie! Wir waren immer so, wie wir jetzt sind. Wir haben vor 80 Leuten gespielt, das war genauso geil wie Force Attack 2006. Das ist immer geil. Das ist unsere Party!
W: Habt Ihr schon mal im SO36 gespielt?
WW: Nee, nie! Das ist das Ding von meinem Ding gewesen. Damals in Kreuzberg… soll ich das erzählen?
W: Klar, ich muss ja was schreiben...
WW: Ich war damals Ende der 70er Jahre in Kreuzberg, als Hausbesetzer. Als ich abgehauen bin von zu Hause. Das SO36 war früher hier DER Laden! Das war so 1979 - 1980. In diesem Laden mal zu spielen, das wäre was. Das ist also jetzt so eine Art Jugendtraum, der in Erfüllung geht. Ich hab damals am Kottbusser Tor, wo wir gerade vorbeigefahren sind, geschnorrt. Da hatte ich so eine Dose für´s Jugendheim und da haben die Leute Geld rein geworfen. Wenn die Leute dann weg waren, haben wir das Geld rausgeholt und uns Bier dafür gekauft. Das war total geil! Dann wieder Haus besetzt. Dann kamen die Bullen und es gab eine Anzeige, weil ich hier ein Haus besetzt habe. Also Kult! Total geil. Ingesamt habe ich einen Monat in Berlin gelebt, in der Oranienstraße.
W: Wieso nur so kurz ?
WW: Weil ich Sehnsucht hatte nach dem Heimischen, also ab in Ruhrpott. Danach nach London, weil ich Ärger mit meinen Eltern hatte. Das war eine sehr komplizierte Geschichte. Man war halt jugendlich und was dann halt so passiert...
W: Hattet ihr schon mal auf euren Konzerten Rechte rumstehen, die ihr an den Klamotten erkannt habt und wie reagiert ihr in so einem Fall?
WW: Ja, hatten wir. Dann spielen wir nicht. Wenn da jemand mit einem STÖRKRAFT Shirt dasteht, dann muss der raus. Wir haben klare Linien. Rechte haben auf unseren Konzerten nix zu suchen.T: Aber man muss schon sagen, wir hatten lange keine Probleme mehr auf Konzerten. Nachdem wir als Band klar Stellung bezogen haben, war das schnell so, dass wir korrektes Publikum hatten und immer noch haben. Es gab kein Ärger, auch nicht mit den Bullen. W: Willi, nach 28 Jahren Punkrock - wie schaffst du es, jeden Tag aufzustehen und keine Sehnsucht zu haben, Bankkaufmann zu werden?
WW: Ich steh nicht auf, und streng mich an! Ich bin wie ich bin. Das ist mein Leben! Das ist geil! Ich kann nix anderes als Punkrock. Ich find das einfach geil! Ich bin da reingewachsen und reingekommen. Ich hab vier Kinder und eine Frau, die mich gerade mit den Fußballergebnissen versorgt hat. Ich geh Morgens nicht irgendwohin und sag: ich muss jetzt Punkrock sein. So was ginge gar nicht.
W: Wie sind eure Pläne für die Zukunft?WW: Wir wollen rocken! Der Plan ist alles mitzunehmen was geht. Wir wollen natürlich auch ein neues Album machen. Warum sollten wir uns mit einem Album beeilen? Wir leben gut…
T: Wir haben auch sehr viel verbraten. Wir haben sehr viele Exklusivstücke gemacht für Sampler oder für eigene Singles.
J: Wir sind mittlerweile ja alt geworden. Nach einer Tour brauchen wir erst mal eine lange Pause. Wenn wir uns von der Tour erholt haben und uns zum Proben treffen wollen, dann spielen wir auch wieder Konzerte. Das ist so eine Endlosschleife...
Berlin/SO36: 28 Jahre Punkrock - wie fühlt sich das an? Und zudem noch ein Auftritt im SO36? Unvorstellbar, dass diese Band dort auftrat, aber es stimmt! Wo früher noch Menschen, die nur einen Hauch Proll waren rausgejagt wurden und Hausverbot auf Lebenszeit bekamen, wurde heute ein Fest des Ballermann Rock’n´Roll gefeiert. Ich nutzte die Chance, Sänger Willi Wucher, Jennes (Bass) und Trevor (Gitarre) auszuquetschen.
Wahrschauer: Scheint ja grad gut zu laufen...?
J: Wir können uns nicht beklagen, momentan haben wir einen richtigen Höhenflug. Wir müssten nur ein paar Tage jünger sein.
W: Was meint ihr woher kommt der Höhenflug?
T: Wir machen die gleiche Scheiße jetzt seit 10 Jahren…
W: Ist das so eine Art “später Dank“, den ihr bekommt?
J: Ich glaube, das ist kein später Dank, das ist Mitleid. Die alten Säcke, so auf die letzten Tage. Da muss man noch mal applaudieren und sagen “Ihr habt euer Leben gehabt“.
WW: Verändert haben wir uns nie! Wir waren immer so, wie wir jetzt sind. Wir haben vor 80 Leuten gespielt, das war genauso geil wie Force Attack 2006. Das ist immer geil. Das ist unsere Party!
W: Habt Ihr schon mal im SO36 gespielt?
WW: Nee, nie! Das ist das Ding von meinem Ding gewesen. Damals in Kreuzberg… soll ich das erzählen?
W: Klar, ich muss ja was schreiben...
WW: Ich war damals Ende der 70er Jahre in Kreuzberg, als Hausbesetzer. Als ich abgehauen bin von zu Hause. Das SO36 war früher hier DER Laden! Das war so 1979 - 1980. In diesem Laden mal zu spielen, das wäre was. Das ist also jetzt so eine Art Jugendtraum, der in Erfüllung geht. Ich hab damals am Kottbusser Tor, wo wir gerade vorbeigefahren sind, geschnorrt. Da hatte ich so eine Dose für´s Jugendheim und da haben die Leute Geld rein geworfen. Wenn die Leute dann weg waren, haben wir das Geld rausgeholt und uns Bier dafür gekauft. Das war total geil! Dann wieder Haus besetzt. Dann kamen die Bullen und es gab eine Anzeige, weil ich hier ein Haus besetzt habe. Also Kult! Total geil. Ingesamt habe ich einen Monat in Berlin gelebt, in der Oranienstraße.
W: Wieso nur so kurz ?
WW: Weil ich Sehnsucht hatte nach dem Heimischen, also ab in Ruhrpott. Danach nach London, weil ich Ärger mit meinen Eltern hatte. Das war eine sehr komplizierte Geschichte. Man war halt jugendlich und was dann halt so passiert...
W: Hattet ihr schon mal auf euren Konzerten Rechte rumstehen, die ihr an den Klamotten erkannt habt und wie reagiert ihr in so einem Fall?
WW: Ja, hatten wir. Dann spielen wir nicht. Wenn da jemand mit einem STÖRKRAFT Shirt dasteht, dann muss der raus. Wir haben klare Linien. Rechte haben auf unseren Konzerten nix zu suchen.T: Aber man muss schon sagen, wir hatten lange keine Probleme mehr auf Konzerten. Nachdem wir als Band klar Stellung bezogen haben, war das schnell so, dass wir korrektes Publikum hatten und immer noch haben. Es gab kein Ärger, auch nicht mit den Bullen. W: Willi, nach 28 Jahren Punkrock - wie schaffst du es, jeden Tag aufzustehen und keine Sehnsucht zu haben, Bankkaufmann zu werden?
WW: Ich steh nicht auf, und streng mich an! Ich bin wie ich bin. Das ist mein Leben! Das ist geil! Ich kann nix anderes als Punkrock. Ich find das einfach geil! Ich bin da reingewachsen und reingekommen. Ich hab vier Kinder und eine Frau, die mich gerade mit den Fußballergebnissen versorgt hat. Ich geh Morgens nicht irgendwohin und sag: ich muss jetzt Punkrock sein. So was ginge gar nicht.
W: Wie sind eure Pläne für die Zukunft?WW: Wir wollen rocken! Der Plan ist alles mitzunehmen was geht. Wir wollen natürlich auch ein neues Album machen. Warum sollten wir uns mit einem Album beeilen? Wir leben gut…
T: Wir haben auch sehr viel verbraten. Wir haben sehr viele Exklusivstücke gemacht für Sampler oder für eigene Singles.
J: Wir sind mittlerweile ja alt geworden. Nach einer Tour brauchen wir erst mal eine lange Pause. Wenn wir uns von der Tour erholt haben und uns zum Proben treffen wollen, dann spielen wir auch wieder Konzerte. Das ist so eine Endlosschleife...