Berlin / 2.8.2010 : So richtig ruhig ist es um GUTS PIE EARSHOT im Jahr 2010 dann doch nicht geworden… es gab bereits etliche Konzerte (ich hatte schon dreimal das Vergnügen und wir haben gerade mal Jahreshälfte…) Bei der vierten Gelegenheit, dem Auftritt auf unser aller Lieblingsfestival auf dem ehemaligen Militärflughafen, passte ich leider nicht mehr in die Venue hinein. Das lag aber nicht daran, dass ein Bekannter und ich vorher einen großen Berg Schokoladen-Kekse verdrückt hatten (wer macht denn so was?) sondern daran, dass so viele Leute GUTS PIE EARSHOT sehen wollten! Der Ort, das Luftschloß, ist nicht gerade ein kleiner Konzertplatz, dennoch war es dort picke-packe-voll. Es soll sehr gut gewesen sein und es war zudem eins der Konzerte, wo die frühere GPE-Sängerin Anneke mit dabei war.
Außerdem gibt es zwei interessante neue/neu gestaltete Veröffentlichungen. Eine davon ist das Album „Chapter two, Volume two.“ Die Entstehung: vor ungefähr vier Jahren brach eine neue Zeit für GUTS PIE EARSHOT an. Die Band bestand fortan als Duo und nahm einen musikalischen Richtungswechsel vor: das Kreieren einer Atmposphäre durch den durcheinandergewirbelten Mix von Techno, Klassik, Punk, Breakbeat und orientalischer Musik. Es entstand das Doppelalbum „Chapter two, Volume one“, welches jetzt, 2010, in bearbeiteter Form auf einer CD wieder veröffentlich wird.
Wobei von einer „Wiederveröffentlichung“ nicht wirklich die Rede sein kann, da die einzelnen Tracks etwas über den Haufen geworfen sowie neu produziert und abgemischt wurden. Die Songs sind kürzer, haben aber nichts von ihrer Energie eingebüßt – im Gegenteil: sie sind noch klarer und kraftvoller geworden. Ich denke mal nicht zuletzt durch die vielen, vielen Live-Auftritte haben GUTS PIE EARSHOT gemerkt, was an den Tracks toll ist und da sie auch während der Gigs etwas improvisatorisch arbeiten, sind die Stücke im Lauf der Zeit noch besser und stärker geworden.
Außerdem gibt es ein interessantes Werk namens „Give away“. Hierauf befinden sich vierzehn Tracks in guter Qualität, die alle irgendwas mit GUTS PIE EARSHOT zu tun haben: Songs von Seitenprojekten wie einem gewissen Scheng-Fou, Kollaborationen mit anderen MusikerInnen, Interpretationen von GPE-Tracks sowie „Introvert“ als Version mit Ex-Sängerin Anneke.
Auf der interessanten Platte wird ziemlich viel experimentiert und teilweise klingen die Sachen ganz anders als die Musik von GUTS PIE EARSHOT – spannende Sache! Das Teil gibt es auf den Gigs zum Einkauf für lau dazu und bei Online-Bestellungen ab ´nem Fünfer ebenfalls als Beigabe.
Ich hoffe, GUTS PIE EARSHOT noch dreimal bis zum Ende des Jahres sehen zu können. Da ihre Live-Gigs dermaßen außergewöhnlich sind, würde ich allerdings auch einmal pro Woche hingehen.
(Majorlabel/Broken Silence - VÖ 05.03.2010)