Im Sommer 2013 erschien zum 25-jährigen Jubiläum der vorletzte WAHRSCHAUER auf Papier und darin wurde die damals aktuelle RANTANPLAN-Scheibe „Pauli“ besprochen. Heute, 6 Jahre später, haben RANTANPLAN nach „Licht und Schatten“ (2017) ihr neues Album „Stay Rudel – Stay Rebel“ am Start. In regelmäßigen Abständen versorgen uns die Skapunk-Urgesteine aus Hamburg seit 1995 mit extrem rythmischen Melodien, satten Bläsern und Torbens markantem Gesang plus voluminösem Backgroundgesang. Skapunk war zwar nie mein Favorit unter den Musikstilen, aber RANTANPLAN habe ich immer geliebt. Sie haben von Anfang an kein Blatt vor den Mund genommen, waren politisch. Heute sind sie vielleicht etwas poetischer als früher. Ich habe sie oft live gesehen. Gefühlt war es jedes zweite Mal für einen guten Zweck auf einer Soliveranstaltung oder einer Demo, wie zum Beispiel auf einem Hänger im Wendland während eines Castortransports. Vielen Dank für diese schönen Erinnerungen. Und für ihre konsequente Haltung hat die Band bei vielen ein Stein im Brett. Da bin ich bestimmt keine Ausnahme.
Auch musikalisch bleibt sich die Band treu. Hier darf man bei „Stay Rudel – Stay Rebel“ keine größeren Veränderungen erwarten – warum auch? Textlich ist eine Tendenz zu mehr Zynismus beziehungsweise Sarkasmus zu erkennen. Das bedeutet weniger Fun und mehr Punk. Angesichts der aktuellen Zustände ist das nur folgerichtig. Trotzdem bleiben RANTANPLAN extrem tanzbar und die Songs schrauben sich, nicht zuletzt dank der Bläser, tief in die Gehörgänge. Mal mit mehr Punk („An/Aus“), mal mit mehr Ska („Partytrick“), aber immer 100% RANTANPLAN. Sie haben die Hoffnung auf eine positive gesellschaftliche Veränderung noch nicht aufgegeben und solange das so bleibt, werden sie uns hoffentlich weiterhin mit ihrem Stoff versorgen. In diesem Sinne: „Stay Rudel – Stay Rebel.“ Wir freuen uns schon auf die nächste Scheibe!