abwrts.jpgTreffen der Generationen!

Berlin / 1.11.2008 im SO36: Heute trafen sich im SO36 zwei Bands: ABWÄRTS existieren seit 29 Jahren und POOLSTAR hat Bandmitglieder, die wahrscheinlich gerade mal so alt sind.

Kurz nach 21h begannen die Jungs von POOLSTAR im schon relativ gut gefüllten Kreuzberger SO36 ihre Show. Der Sound gefiel und der Lichtmensch meinte es sehr gut mit der Band. POOLSTAR gaben sichtlich Gas. Die Jungs spielen netten Poppunk, der kurzweilig daher kommt und keinem weh tut. Hat aber für mich persönlich viel zu wenig, um im Ohr zu bleiben. Schade eigentlich, wenn man bedenkt, welches Schwergewicht ABWÄRTS darstellt! Es hätte sicher einige passendere Vorbands gegeben... Nun ja, und somit war es eben auch auf der Bühne ein Treffen der Generationen.
 
Das Publikum bestand zum einen Teil aus jungen Mädchen, die man als Fans von DIE ÄRZTE bezeichnen könnte und zum anderen Teil aus Menschen, die die Band schon einige Jahre kennen, aber nicht wissen wie Punk geschrieben wird. Sicher sind alle Bandmitglieder von ABWÄRTS gutaussehend und keine Unbekannten, aber Rodrigo Gonzales, Basser bei DIE ÄRZTE und verantwortlich für die sechs Saiten bei ABWÄRTS, ist nun mal auch nicht der Unbekannteste.

Nachdem POOLSTAR mit ihrem Set fertig waren füllte sich der Raum vor der Bühne spürbar. Der Club war knapp dreiviertel voll. Vorne standen die jungen Leute und weiter hinten die ältere Garde. Hier wurde der Kontrast besonders sichtbar: Die ganz alten Hasen, die ABWÄRTS schon ewig kennen, dagegen die jungen Leute, die die Band vielleicht das erste Mal sahen. Dieses Treffen der Generationen wurde vom brachialen Sound ABWÄRTS’ unterstrichen, die, nachdem sie die Bühne betraten, sofort losrockten. Sie rockten vornehmlich Songs von den beiden letzten Alben, was mir persönlich sehr gut gefiel. Der Sound pendelte zwischen Punkrock und Industrial. Da kam richtig Wucht aus den Boxen. Es war nicht lauter als bei anderen Konzerten, aber es war druckvoller. Mit diesem Sound kommen die Songs der letzten beiden Alben sehr gut rüber. Die Texte sind zwischen politischer, gesellschaftlicher Provokation und dem düsteren, zynischen Betrachten der Welt anzusiedeln. Da passt solch ein Sound perfekt.

Die Stimmung war sehr gut, sowohl vorne im Pogokessel, als auch in der Mitte und hinten. Wirklich Jede/r hatte seinen Spaß und als im Zugabenteil die älteren Songs gespielt wurden, konnte diese auch wirklich alle Leute mitsingen. Sehr schön war der Moment, als nach der zweiten Zugabe die Lichter im Saal angingen und jeder den Weg nach Hause antreten wollte, als plötzlich die Band die Bühne betrat und noch weiter machte! So gab es noch eine großartige dritte Zugabe. Spontan und sehr charmant. Ein toller Abend.