Bielefeld / 06.11.2010 im JZ-Kamp: Nachdem es um die Räumlichkeiten des JZ Kamp in Bezug auf die stattfindenden Konzerte im Sommer einige Aufregung gab, da diese gekündigt worden waren, gab es im Herbst endlich Entwarnung: Für's erste hat man sich geeinigt und weiteren Shows in dem Laden steht erstmal nichts mehr im Weg. Gut so - war und ist das Kamp doch ein angenehmer Laden, in dem so ziemlich jede sehenswerte Band schon mal einen Zwischenstopp eingelegt haben dürfte.
Mit dem 3er-Package aus SAMIAM, THE CASTING OUT (auf Tour vor einer unbestimmten Auszeit, da man ja BOYSETSFIRE wieder aus dem Boden gestampft hat) und A DEATH IN THE FAMILY stehen also eher emo-rockigere Töne auf dem Programm, wobei das Publikum eine etwas seltsame Mischung aufweist: Relativ viele Leute scheinen vor allem wegen THE CASTING OUT dabei zu sein, die älteren Semester kleiden sich dafür eher in SAMIAM-Shirts und halten sich noch etwas im Hintergrund.
A DEATH IN THE FAMILY sind die klassische Vorband, eher unauffällig, aber das nicht im negativen Sinn. Musikalisch passen sie gut zu den anderen beiden Gruppen, der sich ständig abwechselnde Gesang ist allerdings offensichtlich nicht jedermanns Sache.
Nach kurzer Pause kommen THE CASTING OUT auf die Bühne, deren zweites Album mich nicht wirklich beeindrucken konnte. Die Show insgesamt fand ich auch relativ blass, auch wenn das Publikum durchaus wohlwollend reagiert. Vielleicht ist die Reunion von BOYSETSFIRE keine ganz so schlechte Idee...
SAMIAM sind zwar ohne neues Album, dafür aber mit einem ausreichend großen Backkatalog unterwegs, so dass man sich kaum Sorgen um die Setlist machen muss. Umso erstaunlicher, dass das Publikum sehr zurückhaltend reagiert, auch wenn die Band von Beginn an ihr Bestes gibt und überhaupt extrem sympathisch rüber kommt. Erst mit den letzten fünf Songs steigert sich das Publikum schlagartig und beginnt, wenn auch etwas spät, vor der Bühne wild zu werden.
Insgesamt ein netter, wenn auch eher unscheinbarer Abend.