Stuttgart/ 4.12.10 im Zapata: Nur wenige Menschen verirrten sich anfangs durch die eisige Winterkälte Stuttgarts in den In-Club Zapata, wo PANTEÓN ROCOCÓ aus Mexiko auftreten werden.
Vielleicht kennen diese Menschen sich mit
der Location einfach besser aus und wissen, dass es dort immer eine Vorband gibt. Ich jedenfalls habe im Internet rein gar nichts darüber gefunden. Tja, leider haben aber auch genau diese Leute etwas verpasst.
SMOOTH LEE aus Belgien heizen mit ihrem flotten Ska den wenigen Besuchern schnell ein und bieten damit schon mal einen Vorgeschmack auf einen gelungenen Abend. Die Stimme von Sänger Luk Mostmans ist rau und angenehm, die Songs gehen gut rein und der Posaunist performt dazu, als hätte er das letzte Mal im Leben die Gelegenheit dazu. Es steckt an und bald lassen sich die ersten von dieser irren Tanzwut mitreißen.
Im Laufe ihres Auftrittes füllt sich das Zapata immer mehr und bevor es richtig voll wird, verabschieden SMOOTH LEE sich auch schon wieder und wünschen uns viel Spaß mit PANTEÓN ROCOCÓ, mit denen sie immer wieder sehr gerne auftreten. Mehrmalige Betonung auf 'sehr'.
Ich habe PANTEÓN ROCOCÓ vorher noch nie live gesehen und bin gespannt was mich da genau erwartet. Die aktuelle Platte ist cool, aber ist die Band wirklich so geil, wie mir das prophezeit wurde?
Mittlerweile ist das Zapata voll. Einige südländische Fans sind zu sehen, die sich schon zur Pausenmusik eintanzen. Und dann wird es auch schon dunkel. Die Band kommt auf die Bühne und Sänger Luis heißt uns auf zuerst auf Spanisch und anschließend übersetzt ins Englische willkommen, während der Rest der Band ihn schon mit den Klängen von "Díme" begleitet. Das geht sofort gut ab. Bei diesen Rhythmen ist es wirklich unmöglich, still zu halten. Die Jungs haben eine Power am Start, die einen sofort fasziniert und nicht einen Moment im Laufe des Abends abreißt.
Im Publikum erkennen PANTEÓN ROCOCÓ irgendwann auch einige ihrer Landsleute und vergessen nun öfter, manche Ansagen allgemein verständlich auch auf Englisch zu bringen, aber das ist egal. Eine Message kommt dafür ununterbrochen an: den Arsch bewegen! Die Band selbst hat das total im Blut und so entstehen immer wieder nett anzusehende Tanzeinlagen on stage. Sänger Luis hält auch zwischendurch nicht einen Moment still und schwitzt literweise sexy vor sich hin. Über zwei Stunden schütteln PANTEÓN ROCOCÓ das Zapata durch.
Auf dem Weg nach Hause summe ich die ganze Zeit vor mich hin.
Jetzt ist mir klar, warum es sich zum Beispiel auch DIE ÄRZTE nicht nehmen lassen konnten, die zehn Mexikaner mal mit auf Tour zu nehmen. PANTEÓN ROCOCÓ haben erst mal Feuer im Arsch und vor allem einfach unglaublich Spaß da oben. Es ist wahr: sie sind wirklich eine bombastische Live-Band. Absolut sehenswert!